Edging | Bedeutung, Methoden & Vorteile [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 14. April 2023

Edging soll einen vorzeitigen Samenerguss verhindern und die Orgasmen verstärken. Aber was steckt wirklich dahinter?

In diesem Artikel lernst du über die Vorteile und Methoden von Edging. Zudem erfährst du, was aktuelle Studien zur Wirksamkeit sagen.

Los geht’s!

Was ist Edging?

Edging ist eine Methode, um einen Orgasmus natürlich hinauszuzögern.

Ursprünglich wurde die Technik für Männer entwickelt, die an einem vorzeitigen Samenerguss leiden. Mittlerweile wird Edging aber auch für zahlreiche andere Zwecke eingesetzt.

Dazu gehören:

  • Erhöhung der Spermamenge
  • Druckaufbau, um das Ejakulat weiter spritzen zu können

Auch wenn es verschiedene Methoden von Edging gibt, so ist der Ablauf immer der Gleiche:

  • 1) Der Penis wird stimuliert.
  • 2) Kurz vor dem Samenerguss, dem “point of no return”, wird die Stimulation abrupt gestoppt.
  • 3) Dieser Prozess wird mehrmals wiederholt.
Edging

Das englische Wort “edge” steht hier den “point of no return”. Also den Punkt, an dem du gerade noch so keinen Samenerguss bekommst. [1]

Im deutschsprachigen Raum wird unter Edging auch häufig die Start-Stopp-Technik verstanden. Das ist jedoch nur eine von 3 Arten von Edging.

Im Übrigen wird die Methode auch teilweise von Frauen durchgeführt. Bei Männern ist es aber deutlich üblicher.

ZUSAMMENFASSUNG:

Edging ist eine Technik, die ursprünglich zur Vorbeugung eines vorzeitigen Samenergusses entwickelt wurde. Dazu wird kurz vor dem Samenerguss die Stimulation unterbrochen. Heutzutage wird Edging aber auch aus weiteren Gründen eingesetzt.

Vorteile von Edging

Die Vorteile von Edging unterscheiden sich je nach Geschlecht. Lass uns beim Mann anfangen:

  • #1 Hilft Männer später zu kommen

Bereits im Jahr 1956 wurde in einer medizinischen Fachzeitschrift das Konzept der Start-Stopp-Methode als Mittel gegen einen vorzeitigen Samenerguss empfohlen. [2]

Der Grund? Es führt dazu, dass du dich zunehmend an den sexuellen Reiz und die Erregung im allgemein gewöhnst. Die Studienlage dazu ist allerdings gemischt. [3]

Das ist deshalb so relevant für Männer, da diese durchschnittlich bereits nach rund 5,4 Minuten zum Höhepunkt kommen. [4] Frauen dagegen erst nach rund 13,5 Minuten. [5]

Aber auch Frauen können laut Studien einen vorzeitigen Orgasmus haben:

  • 40% haben es gelegentlich
  • 14% erfahren es regelmäßig
  • 3% haben es dauerhaft [6]

Da Frauen aber relativ problemlos ein zweites, drittes oder gar zehntes Mal kommen können, spielt es dort eine untergeordnete Rolle.

Vorteile von Edging
  • #2 Hilft Frauen leichter zu kommen

In einer Studie an Frauen wurde der Effekt von Selbstbefriedigung untersucht. Das Resultat? Regelmäßiges Masturbieren erleichterte es einen Orgasmus zu bekommen. [7]

Was für Männer unvorstellbar ist, gehört für viele Frauen zur Realität. Zwischen 10-15% der Frauen hatten Studien zufolge noch nie einen Orgasmus. [8]

Edging kann hier helfen, mit dem Gefühl der Erregung vertrauter zu werden.

Gleichzeitig hilft es den eigenen Körper zu erforschen und herauszufinden, welche Bewegung wie stark stimuliert. Damit kannst du deinem Partner deutlich bessere Anweisungen geben.

Denn Studien haben längst gezeigt, dass Masturbieren der beste Indikator für ein erfülltes Sexleben ist. [9]

SCHON GEWUSST?

SCHON GEWUSST?

Während einer NoFap-Challenge ist Edging keine gute Idee. Denn das ausgeschüttete Dopamin verstärkt das Verlangen nach einem Orgasmus nur noch mehr.

  • #3 Sorgt für stärkere Ejakulation beim Mann

Während dem Edging sammelt sich Sperma in der Harnröhre des Penis an. Durch die lange Erregungsdauer wird dadurch die Menge stark erhöht.

Das Resultat? Es kommt nicht nur mehr Sperma heraus, sondern auch der Druck nimmt zu. Das Ejakulat wird dadurch deutlich weiter gespritzt.

ZUSAMMENFASSUNG:

Edging bringt sowohl für Männer als auch für Frauen Vorteile. Beim Mann hilft es später zu kommen und einen stärkeren Samenerguss zu haben. Frauen lernen durch Edging dagegen schneller zu kommen, indem sie ihren Körper zunehmend erforschen.

>> 9 Tipps um weiter abzuspritzen

Ist Edging gesund oder schädlich?

Edging oder allgemein einen Orgasmus hinauszuzögern ist weder gesund, noch schädlich.

Wird Edging zu lange durchgeführt, dann können Kavaliersschmerzen oder gar eine starke Reizung der Haut die Folge sein. [10]

Ersteres tritt meist nur dann ein, wenn beim Edging am Ende kein Samenerguss folgt. Die langanhaltende Erregung kann hier zu einer schmerzhaften Verkrampfung der Muskeln führen.

Die Folge? Langanhaltende, dumpfe Hodenschmerzen. Langzeitfolgen hat das aber keine. [11]

Zudem erhöht Edging ohne einen Samenerguss auch die Wahrscheinlichkeit eines feuchten Traums. Auf Deutsch: Eine unterbewusste Ejakulation im Schlaf.

Das ist einer von zwei natürlichen Mechanismen des Körpers, um einen Samenstau zu verhindern. Teilweise kann der Körper die überschüssigen Spermien aber auch so verstoffwechseln.

Edging vs. Gesundheit

Wirklich notwendig ist Edging nicht. Denn um später zu kommen, gibt es auch zahlreiche weitere Methoden.

Zudem reicht alleiniges Masturbieren aus, um sich selbst zu erforschen. Das Hinauszögern des Orgasmus ist dafür nicht notwendig.

Es gibt jedoch eine Personengruppe, bei welcher Edging negative Folgen haben kann: Männern mit Erektionsstörungen.

Der Grund? Edging führt dazu, dass du dich an die sexuellen Reize zunehmend gewöhnst. Geschlechtsverkehr wird dadurch weniger erregend wahrgenommen. [12]

Das kann bei Männern mit Erektionsstörungen dazu führen, dass der Penis vor dem Erreichen des Orgasmus bereits wieder schlaff wird.

ZUSAMMENFASSUNG:

Edging ist nicht gesund und auch nicht schädlich. Es kann je nach Person sexuelle Vor- und Nachteile bringen. Diese haben jedoch keinen direkten Einfluss auf die Gesundheit.

>> So oft Masturbieren ist laut Studien ideal

Wie funktioniert Edging?

Der Ablauf des Geschlechtsverkehrs beim Mann wird medizinisch in vier Phasen unterteilt:

  • #1 Erregungsphase: Der Penis erigiert, die Atmung und der Puls steigen an.
  • #2 Plateauphase: Die Atmung und der Puls steigen weiter an. Immer mehr Muskeln werden aufgrund der sexuellen Stimulation angespannt.
  • #3 Orgasmusphase: Es kommt zum Samenerguss und den damit einhergehenden unwillkürlichen Muskelkontraktionen.
  • #4 Erholungsphase: Das Empfinden für sexuelle Reize nimmt ab. Die Erektion wird schwächer und der Puls niedriger. [13, 14]

Das Ziel beim Edging ist, solange wie möglich zwischen der Plateau- und der Orgasmusphase zu bleiben. Also dem Zustand einer starken Erregung.

Sexuelle Phasen beim Edging

Wichtig: Sorge immer dafür, dass du zum Schluss zum Orgasmus kommst. Erst damit werden die notwendigen Hormone ausgeschüttet, die deinen Körper entspannen lassen.

Anstatt immer die gleiche Hand in der gleichen Position zu verwenden, solltest du zudem für unterschiedliche Reize sorgen. Der Gewöhnungseffekt wird dadurch stärker.

  • Übe mal langsame und mal schnelle Bewegungen aus
  • Penetriere unterschiedliche Stellen des Penis
  • Nutze Masturbationshilfen für neue Reize
  • Wechsle die Hand regelmäßig ab
  • Nutze deine Vorstellungskraft statt Pornos

Solltest du Edging zur Vorbeugung eines vorzeitigen Samenergusses durchführen, dann empfehle ich die Bewegungen langsamer zu machen und keine Pornos zu schauen.

Dadurch ist der Fokus voll und ganz bei dir selbst, ohne dass du abgelenkt wirst.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beim Edging wird der Penis so stimuliert, dass sich das Erregungslevel in der Plateauphase befindet. Erst zum Schluss findet dann der Orgasmus mit der damit einhergehenden Erholungsphase statt.

>> Spermamenge erhöhen | 13 Tipps

3 Methoden von Edging:

Im Internet finden sich zahlreiche Techniken, um Edging zu betreiben. Die häufigsten 3 Methoden sind jedoch:

  • #1 Start-Stopp-Technik

Hier wird kurz vor dem “point of no return” einfach die Stimulation unterbrochen. Beim Masturbieren heißt das, dass du die Finger von deinem Penis nimmst.

Beim Geschlechtsverkehr kann das so aussehen, dass du für 20-30 Sekunden still bleibst. Alternativ kannst du auch jedes Mal vor einem Orgasmus einen Stellungswechsel vorschlagen.

Solltest du es alleine durchführen, dann werden 20 Minuten als Maximum empfohlen.

  • #2 Squeeze-Technik

Anstatt einfach zu Stoppen wird hier der Orgasmus durch das Zusammendrücken der Eichel unterbrochen. Und zwar mit dem Daumen und dem Zeigefinger.

Der Druck führt dazu, dass das Blut aus dem Penis herausgepresst wird und die Erektion schwächer wird. Durchgeführt kann es von dir oder deiner Partnerin.

Manche Männer empfinden diese Art von Edging allerdings als unangenehm. [14]

Squeeze-Technik beim Edging
  • #3 Surfing

Im Gegensatz zu den vorherigen zwei Methoden geht es beim Surfing darum, die “Welle” so lange wie möglich zu reiten.

Heißt konkret: Das Ziel ist es deinen Penis so zu stimulieren, dass du nie Pausen einlegen musst und dich dennoch in der Plateauphase befindest.

ZUSAMMENFASSUNG:

Die häufigsten 3 Methoden beim Edging sind die Start-Stopp-Technik, die Squeeze-Technik sowie das Surfing. Besondere Vorteile haben die verschiedenen Methoden nicht. Es kann daher nach individueller Vorliebe ausgewählt werden.

Zusammenfassung

Edging ist eine Methode, um eine vorzeitigen Orgasmus zu verhindern. Die Durchführung ist weder gesund noch schädlich.

Die Vorteile von Edging sind:

  • #1 Hilft Männern später zu kommen
  • #2 Hilft Frauen leichter zu kommen
  • #3 Sorgt für stärkere Ejakulationen beim Mann

Das Prinzip beim Edging ist immer gleich: Der Penis wird nur so stark stimuliert, dass gerade noch so kein Orgasmus stattfindet.

Die üblichsten drei Techniken sind hier:

  • Start-Stopp-Methode
  • Squeeze-Methode
  • Surfing

Zum Schluss sollte jedoch immer ein Samenerguss stattfinden, um die Erregung und das angesammelte Ejakulat abzubauen.

Persönliche Meinung:

Ich persönlich halte Edging für eine fantastische Methode, wenn es darum geht, seinen eigenen Körper zu erforschen. Insbesondere in der Pubertät halte ich das für sehr sinnvoll.

Zur Vorbeugung eines vorzeitigen Samenergusses gibt es aber meiner Meinung nach deutlich effektivere Methoden. Zudem kostet Edging sehr viel Zeit und die Studien zur Wirksamkeit sind gemischt.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com