Testosteronproduktion | Einfach erklärt in Bildern [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 16. Mai 2021

Wie funktioniert die Testosteronproduktion? Welche Komponenten spielen eine Rolle? Und wie kannst du sie steigern? Hier wird es einfach erklärt.

Los geht’s!

Wie funktioniert die Testosteronproduktion?

Die Produktion von Testosteron erfolgt in vier Schritten:

#1 Signal vom Hypothalamus

Ebenso wie die Entstehung einer Erektion, beginnt auch die Testosteronproduktion im Kopf. Genauer gesagt im Hypothalamus.

Den Hypothalamus kannst du dir als Schalt- und Kontrollzentrale im Gehirn vorstellen. Denn hier wird ständig der aktuelle Testosteronspiegel überwacht.

Testosteronproduktion startet im Hypothalamus

Die Funktion, die der Hypothalamus hier übernimmt, gleicht einem Thermostat. Seine Aufgabe ist es, die Temperatur bzw. den Testosteronspiegel im Gleichgewicht zu halten (“Homöostase”).

Anders ausgedrückt:

  • Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, wird die Testosteronproduktion angeheizt.
  • Ist der Testosteronspiegel zu hoch, wird die Testosteronproduktion verringert.

SCHON GEWUSST?

Der Hypothalamus ist äußerst sensibel für Nervengifte aller Art. Insbesondere Alkohol und Drogen können seine Funktion massiv beeinflussen.

Warum macht der Körper das?

Ganz einfach. Sowohl ein Testosteronmangel als auch zu viel Testosteron können zu ernsthaften Schädigungen führen. Dieser Feedback-Loop dient daher der eigenen Sicherheit.

ERKENNTNIS #1

Wird von außen Testosteron in den Körper eingeführt, so reduziert der Körper die körpereigene Testosteronproduktion. Er versucht damit uns vor den negativen Auswirkungen eines zu hohen Testosteronspiegels zu schützen.

#2 Ausschüttung von Gonadoliberin (GnRH)

Stellt der Hypothalamus fest, dass der Testosteronspiegel zu niedrig ist, so schüttet er das Hormon GnRH aus. Da der Hypothalamus allerdings etwas schläfrig ist, findet das nur alle 60-90 Minuten statt.

ERKENNTNIS #2

Die Testosteronproduktion ist nicht konstant über den Tag verteilt, sondern wird alle 60-90 Minuten getriggert.

Für die Messung des Testosteronspiegels ist es daher ideal, wenn 2-3 Messungen mit je 20-30 Minuten Abstand durchgeführt werden. Damit erhältst du ein genaueres Ergebnis.

GnRH kannst du dir wie eine Feder vorstellen, mit deren Hilfe eine bestimmte Drüse im Gehirn (die “Hypophyse”) gekitzelt wird.

Sobald sie genügend stimuliert wurde und zum Lachen kommt, schüttet sie das Luteinisierende Hormon (LH) aus. Oder um in unserer Metapher zu bleiben: Das “Lach Hormon” (LH).

Ausschüttung von LH für Testosteron

Im Gegensatz zu GnRH ist das Lach Hormon sehr neugierig. Sobald es die Blutgefäße sieht, kann es kaum erwarten herauszufinden, wo sie hinführen.

Nach einer langen Erkundungstour durch die Blutbahnen des Körpers landet das LH schließlich in den Hoden.

ERKENNTNIS #3

Damit das luteinisierende Hormon (LH) heil in den Hoden ankommt, muss die Durchblutung des Körpers einwandfrei funktionieren.

#3 Bindung von LH und Umwandlung in Testosteron

An den Hoden angekommen, trifft das Lach Hormon auf Seelenverwandte (“LH Rezeptoren”).

Jede Rezeptoren-Zelle empfängt bestimmte Reize.

Beispiele:

  • LH-Rezeptoren können nur LH aufnehmen
  • LDL-Rezeptoren können nur LDL empfangen

Reiz- und Rezeptorzelle passen dabei wie ein Puzzleteil zusammen.

Das LH aus der Blutbahn wird nun aufgenommen. Und zwar von den passenden Rezeptorzellen im Hoden: “Leydig-Zellen”.

Testosteronproduktion durch LH und Cholesterin

Dort angekommen, trifft das LH auf seinen neuen besten Freund: Cholesterin.

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die einerseits vom Körper selbst produziert wird als auch durch die Ernährung aufgenommen wird.

Hand in Hand gehen LH und Cholesterin buchstäblich durch dick und dünn. Denn sie verwandeln sich gemeinsam über mehrere Umwege schließlich zu Testosteron.

ERKENNTNIS #4

Cholesterin ist eine Vorstufe von Testosteron. Ohne Cholesterin kann kein Testosteron produziert werden.

Studien haben bereits mehrfach nachgewiesen, dass ein erhöhter Konsum von Cholesterin mit einem erhöhten Testosteronspiegel einhergeht. [1, 2, 3] Und das OHNE das Risiko für Herzkrankheiten zu erhöhen. [4, 5, 6, 7, 8] Dass Cholesterin per se schlecht ist, ist ein Mythos der 90er Jahre.

Der Grund? – Es gibt gutes und schlechtes Cholesterin. Gutes Cholesterin befindet sich ausschließlich in tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte). Schlechtes Cholesterin wird überwiegend durch den Konsum von Zucker produziert. 

Ich als nicht-Fleischesser achte daher besonders darauf, dass ich regelmäßig Eier zu mir nehme. Damit kann auf natürliche Weise das Testosteron gesteigert werden.

Nur der Vollständigkeit halber: Ein geringer Bruchteil des Testosterons beim Mann wird auch in der Nebennierenrinde produziert. Der Großteil (>95%) der Produktion findet allerdings in den Hoden statt. [9]

SCHON GEWUSST?

Frauen produzieren ebenfalls Testosteron. Bei ihnen findet dieser Prozess allerdings in den Eierstöcken und den Nebennieren statt. Zudem haben sie durchschnittlich rund 30 mal weniger Testosteron.

#4 Freies Testosteron wird ausgeschüttet

Sobald das Testosteron produziert wurde, wird es aus der Produktionsstätte (“Leydig-Zelle”) in die Blutbahn freigegeben.

Das neu produzierte Testosteron wird auch “freies Testosteron” genannt. Es wandert so lange durch den Körper, bis es irgendwo gebraucht wird. Dort kann es seine entsprechende Wirkung entfalten.

Hier ein paar Beispiele:

  • In den Muskeln erhöht Testosteron die Muskelmasse
  • In der Leber erhöht Testosteron die Proteinsynthese
  • In den Knochen erhöht Testosteron die Knochendichte
  • Im Kopf erhöht Testosteron die Stimmung und Libido
Freies Testosteron Wirkung

Nur ca. 2% des Testosterons im Körper ist freies Testosteron. Der Rest ist sogenanntes “gebundenes Testosteron”, da es an die Proteine SHBG und Albumin gebunden ist.

Gebundenes Testosteron ist passiv. Es kann also im Körper nicht mehr die tatsächliche Wirkung entfalten.

Zusammenfassung

Die Testosteronproduktion startet im Hypothalamus, welcher das Hormon GnRH ausschüttet. Es stimuliert die Hypophyse im Gehirn, was die Ausschüttung von LH zur Folge hat.

LH wird über die Blutbahnen zu den Leydig-Zellen transportiert und wird gemeinsam mit Cholesterin zu Testosteron umgewandelt. Es steht dem Körper anschließend frei in der Blutbahn zur Verfügung.

Testosteronproduktion

Gibt es Probleme bei der Testosteronproduktion in den Hoden, dann wird medizinisch von einem “primären Testosteronmangel” gesprochen.

Kommt es zu Komplikationen im Gehirn, dann ist von einem “sekundären Testosteronmangel” die Rede. Es kann aber auch gemischte Formen geben.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com