Wie oft sollte ein Mann einen Samenerguss haben? [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 30. März 2023

Einige Männer leben komplett enthaltsam. Andere wiederum ejakulieren tagtäglich. Aber wie oft sollte ein Mann einen Samenerguss haben?

Wie häufig ein Mann einen Samenerguss haben sollte, ist vom jeweiligen Ziel abhängig. Zur Vorbeugung von Prostatakrebs werden mindestens 21 mal pro Monat empfohlen. Zur Steigerung der Fruchtbarkeit und des Testosteronspiegels soll rund ein Mal wöchentlich ideal sein.

Zudem sollten feuchte Träume, die Potenz sowie die allgemeine Gesundheit ebenfalls berücksichtigt werden. Lass uns also etwas tiefer einsteigen.

Los geht’s!

Ideale Frequenz eines Samenergusses

Laut einer umfangreichen Studie sollen ganze 96% aller Menschen mindestens ein Mal pro Monat masturbieren. [1]

Bei erwachsenen Männern liegt der Durchschnitt bei rund 13 mal pro Monat. Das entspricht in etwa 3 mal pro Woche bzw. alle 2,3 Tage.

Durchschnittliche Häufigkeit eines Samenergusses

Zudem hat ein durchschnittlicher Erwachsener rund 54 mal pro Jahr Geschlechtsverkehr. Es kommen also nochmal 4,5 Samenergüsse pro Monat dazu. [2]

Der Durchschnitt liegt also bei rund 17,5 Ejakulationen pro Monat. Die ideale Frequenz ist jedoch je nach Ziel unterschiedlich.

#1 Zur Vorbeugung von Prostatakrebs

In einer Untersuchung an rund 32.000 Männern wurde die Häufigkeit des Masturbierens im Kontext von Prostatakrebs untersucht.

Das Resultat? Männer mit mehr als 21 Samenergüssen pro Monat hatten ein um 33% geringeres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. [3]

Das entspricht rund 5 mal pro Woche bzw. 4 mal öfter als der Durchschnitt.

Auch eine zweite Studie an rund 30.000 Männern stellte nahezu das Gleiche fest: Mehr als 21 Ejakulationen pro Monat sanken das Risiko von Prostatakrebs um satte 31%. [4]

Das Erstaunliche? Prostatakrebs ist bei deutschen Männern die mit Abstand häufigste Krebsart.

Häufigste Krebsarten in Deutschland bei Männern

Dieses Bild darf verwendet werden. Einfach zum Artikel zurück linken. [5]

Der Grund für die Wirkung ist einfach erklärt: Jeder Samenerguss spült die Prostata durch, sodass sich krebserregende Zellen schlechter ansammeln können.

Und dennoch gibt es eine Studie aus 2004, welche keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit eines Samenergusses und Prostatakrebs nachweisen konnte. [6]

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Vorbeugung von Prostatakrebs sollte ein Mann mindestens 21 mal pro Monat einen Samenerguss haben. Damit kann das Krebsrisiko durchschnittlich um zwischen 31-33% gesenkt werden.

#2 Zur Steigerung der Fruchtbarkeit

Ein gesunder Mann produziert rund 1500 Spermien pro Sekunde. Entgegen dem Mythos kann ein Mann daher nie leer laufen. [7]

Auch die maximale Anzahl an Spermien ist unbegrenzt, solange ein Mann gesund ist.

Und dennoch konnte in Studien nachgewiesen werden, dass eine tägliche Ejakulation die Spermienzahl und damit auch die Fruchtbarkeit reduziert. [8]

In einer weiteren Studie führte der 7-tägige Verzicht auf einen Samenerguss zu einer um 37% erhöhten Spermamenge. [9]

Das erklärt im übrigen auch, warum die Weltgesundheitsorganisation für eine maximale Fruchtbarkeit zu einer Abstinenz von 2 bis 7 Tagen vor dem Geschlechtsverkehr rät. [10]

Eine Abstinenz steigert die Fruchtbarkeit

Es gibt jedoch auch Argumente für eine häufigere Ejakulation. Denn ein täglicher Austausch der Spermien konnte in einer Studie die DNA-Schäden um durchschnittlich 12% reduzieren. [11]

Zudem senkt ein täglicher Samenerguss die Spermienzahl bei einem gesunden Mann nicht so stark, dass er unfruchtbar ist. Die Fruchtbarkeit ist lediglich leicht vermindert. [12]

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Steigerung der Fruchtbarkeit sollte ein Mann alle 2 bis 7 Tage einen Samenerguss haben. Damit kann die Spermienzahl maximiert werden. Gleichzeitig reduziert es die Anzahl der Spermien mit DNA-Schäden.

#3 Zur Steigerung des Testosteronspiegels

Eine Ejakulation selbst soll Studien zufolge keinen Einfluss auf den Testosteronspiegel eines Mannes haben. [13]

Eine Abstinenz dagegen schon. So führte beispielsweise der 7-tägige Verzicht in einer Studie an Männern kurzfristig zu einem um 46% gesteigerten Testosteronspiegel. [14]

Ein Samenerguss alle 8 oder 9 Tage scheint daher ideal, um das Testosteron zu erhöhen.

Verzicht auf Samenerguss steigert den Testosteronspiegel

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Zudem gibt es eine zweite Studie, die nach einer 3-wöchigen Enthaltsamkeit ebenfalls leicht erhöhte Testosteronwerte nachweisen konnte. [15]

Im Allgemeinen sollen sexuell aktive Männer jedoch im direkten Vergleich einen höheren Testosteronspiegel haben. [16]

Die Studienlage zum Thema Testosteron im Kontext eines Samenergusses ist also gemischt. Zudem fehlt es derzeit noch an umfangreichen Langzeitstudien.

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Steigerung des Testosterons sollte ein Mann alle 8-9 Tage eine Ejakulation haben. Das kann den Testosteronspiegel kurzfristig um knappe 50% erhöhen. Die Studienlage ist hierzu jedoch noch sehr dünn.

#4 Zur Vorbeugung feuchter Träume

Kommt es nachts während dem Schlaf zu einer Ejakulation, dann ist umgangssprachlich von einem “feuchten Traum” die Rede.

Dieser Mechanismus hat durchaus seinen Grund. Denn ein nächtlicher Samenerguss verhindert, dass es zu einem Samenstau kommt.

Rund 80% der Männer hatten bereits einen feuchten Traum. [17]

Bei den restlichen 20% können die Spermien so effektiv verstoffwechselt werden, dass es nie zu einem Samenstau kommen kann.

Samenstau vermeiden durch feuchten Traum

Das heißt wiederum auch: Feuchte Träume sind nicht nur für pubertierende Teenager ein Thema, sondern von Männern allen Alters.

Wie häufig ein Mann einen Samenerguss haben sollte, um einen feuchten Traum zu verhindern, ist derzeit noch unklar. [18]

Studien zum Thema gibt es bislang noch keine. Laut Erfahrungsberichten kommt es aber meist nach einer Enthaltsamkeit von 1 bis 5 Wochen vor.

Zudem soll sich die Spermienproduktion dem üblichen Ejakulations-Rhythmus anpassen. Ein sehr aktiver Mann, der plötzlich zum “NoFapper” wird, ist daher besonders gefährdet.

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Vorbeugung feuchter Träume sollte ein Mann mindestens ein Mal wöchentlich einen Samenerguss haben. Hier gibt es jedoch unter Männern große individuelle Unterschiede.

#5 Zur Verbesserung der Gesundheit

Jede Ejakulation sorgt zu einer Ausschüttung von Oxytocin und Dopamin. [19]

Das “Kuschelhormon” Oxytocin soll Studien zufolge die Gemütslage verbessern, die zwischenmenschliche Bindung stärken sowie Stress abbauen. [20, 21]

Das “Glückshormon” Dopamin sorgt ebenfalls für positive Gefühle, erhöht die Motivation und macht uns glücklich. [22, 23]

Ein regelmäßiger Samenerguss ist daher Balsam für deine psychische Gesundheit. Es gibt zudem auch bereits erste Hinweise, dass es das Immunsystem stärken kann. [24]

Die einzige Ausnahme ist hier, wenn Masturbieren oder der Geschlechtsverkehr bei dir zu Schuldgefühlen führt. Rund 8% der Männer sollen darunter leiden. [25]

Samenerguss führt zu Ausschüttung von Hormonen

Zudem konnte eine Studie an 900 Männern nachweisen, dass ein häufigerer Samenerguss mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate durch Herzerkrankungen einhergeht. [26]

Bei 60% aller Menschen mit Migräne soll es Untersuchungen zufolge ebenfalls zu einer Besserung führen. [27]

Für die Gesundheit gilt also grundsätzlich: Je öfter, desto besser.

Und dennoch sollten Männer im fortgeschrittenen Alter zur Erhaltung der Erektionsfähigkeit die Häufigkeit etwas verringern.

Denn bei 70-Jährigen soll es durchschnittlich 20 Stunden dauern, bis diese nach einem Samenerguss wieder bereit sind (“Refraktärphase”).

Bei 18-jährigen Männern beträgt diese Zeit lediglich rund 15 Minuten.

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Steigerung der Gesundheit scheint ein täglicher Samenerguss ideal zu sein. Lediglich beim Eintritt von Schuldgefühlen oder bei einer Erektionsschwäche im Alter sollte die Häufigkeit reduziert werden.

Zusammenfassung

Der durchschnittliche Mann hat Umfragen zufolge rund 17,5 Samenergüsse pro Monat. Das entspricht in etwa jeden zweiten Tag.

Die ideale Frequenz ist jedoch je nach Ziel unterschiedlich:

  • Zur Vorbeugung von Prostatakrebs: mindestens 21 pro Monat
  • Zur Steigerung der Fruchtbarkeit: alle 2-7 Tage
  • Zur Steigerung des Testosterons: alle 8-9 Tage
  • Zur Vorbeugung feuchter Träume: ein Mal wöchentlich
  • Zur Steigerung der Gesundheit: ein Mal täglich

Und dennoch brauchst du dich nicht zu einer gewissen Häufigkeit zu zwingen. Auf deinen Körper zu hören halte ich persönlich für die beste Option.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com