Bei Frauen setzen die Wechseljahre mit rund 50 Jahren ein. Aber wie sieht es bei Männern aus. Können Männer überhaupt die Wechseljahre bekommen?
Ja, manche Männer können in die sogenannte Andropause kommen. Die Auswirkungen sind aber im Vergleich zur den Wechseljahren der Frau grundlegend verschieden und meist deutlich schwächer ausgeprägt.
Soviel zur kurzen Antwort. Dann lass uns das Thema nun genauer unter die Lupe nehmen.
Los geht’s!
Wechseljahre: Mann vs. Frau
Zwischen den Wechseljahren des Mannes und den Wechseljahren der Frau gibt es 7 deutliche Unterschiede:
UNTERSCHIED #1
- Bei Männern ist von der “Andropause” und Testosteron die Rede.
- Frauen erleben hingegen die “Menopause” im Kontext von Östrogen.
Androgene bezeichnen die männlichen Geschlechtshormone. Testosteron ist davon das bekannteste. Eine “Andropause” bezeichnet daher lediglich die Reduktion des Testosteronspiegels.
“Menopause” ist altgriechisch und steht für das Aufhören der Monatsblutung bei Frauen. Eingeleitet wird das durch die Abnahme der Östrogenproduktion.
UNTERSCHIED #2
- Nur rund 1 von 3 Männern erlebt die Andropause.
- Ausnahmslos jede Frau kommt in die Wechseljahre.
Die Wechseljahre des Mannes sind nichts anderes als die Symptome eines Testosteronmangels, welcher im Alter häufiger eintritt.
Aber nicht jeder Mann erreicht solch tiefe Testosteronwerte, sodass es zu den entsprechenden Symptomen kommt. Nur rund 50% der über 85-Jährigen sind davon betroffen. [1]
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Das obige Schaubild erklärt, warum Studien häufig darüber debattieren, ob es die Wechseljahre des Mannes überhaupt gibt. [3]
Bei Frauen sieht das anders aus: Jede Frau erlebt die Menopause in den Wechseljahren. Allerdings durchlebt diese Phase nur ein sehr geringer Teil der Frauen (15%) symptomfrei. [4]
UNTERSCHIED #3
- Die Andropause des Mannes kann prinzipiell in jedem Alter einsetzen. Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt.
- Fast alle Frauen durchleben die Wechseljahre zwischen dem 45.-55. [5] Der Zeitraum ist also relativ fix.
Rein statistisch sinkt der Testosteronspiegel des Mannes ab dem 30. Lebensjahr um rund 1% pro Jahr. [6] Verschiedene Erkrankungen können den Prozess jedoch auch beschleunigen.
Nicht jeder Mann hat allerdings die gleichen Ausgangswerte. Das erklärt, warum Studien zufolge bereits 25% der unter 45-jährigen Männer an einem Testosteronmangel leiden. [7]
Heißt auf gut Deutsch: Auch jeder vierte 20-Jährige befindet sich in den Wechseljahre”.
Dieses Beispiel erklärt sehr gut, warum “Wechseljahre” beim Mann eindeutig der falsche Begriff ist.
Bei Frauen liegt das Durchschnittsalter bei 51 Jahren. [8] Mit rund +/- 5 Jahren gibt es einen relativ fixen Zeitrahmen des Eintretens. Es gibt aber auch Ausnahmen nach oben und unten.
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Die obigen Zahlen zeigt den Verlauf des Testosteron- und Östrogenspiegels von Mann und Frau im Vergleich.
Bis zu den Wechseljahren hat der hormonelle Verlauf starke Ähnlichkeiten. Aber ab der Menopause zeigen sich große Unterschiede.
UNTERSCHIED #4
- Beim Mann ziehen sich die Wechseljahre (wenn überhaupt) meist über Jahrzehnte.
- Die durchschnittliche Zeitdauer der Wechseljahre bei Frauen nach der Menopause beträgt 4,5 Jahre. [9] Sie setzen zudem relativ plötzlich ein.
Nicht nur “Wechseljahre” ist der falsche Begriff, sondern auch die “Andropause”. Der Grund?
Der Begriff impliziert einen plötzlichen Abfall der Hormone, welcher bei einem gesunden Mann nie stattfindet.
Die Testosteronwerte nehmen zwar statistisch mit zunehmendem Alter ab, allerdings kommt es nie zum Stillstand und der Prozess zieht sich sehr schleichend vom 30. Lebensjahr bis hin zum Tod. [10]
Im Folgenden sind die statistischen Minimal- und Maximalwerte des Testosteronspiegels eines durchschnittlichen Mannes je nach Alter dargestellt.
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Bei Frauen ist der Begriff “Wechseljahre” deutlich passender.
Denn mit einem durchschnittlichen Zeitraum von 4,5 Jahren nach dem Stoppen der Monatsperiode zeigt es, dass die Länge zeitlich begrenzt ist. [12]
UNTERSCHIED #5
- Männer können meist trotz der Andropause noch Kinder zeugen.
- Frauen sind nach den Wechseljahren unfruchtbar.
Der Zusammenhang zwischen Testosteron und der Fruchtbarkeit des Mannes ist noch nicht vollständig erforscht.
Einerseits soll Testosteron bei der Bildung von Spermien (“Spermatogenese”) eine zentrale Rolle spielen. [13]
Andererseits führte in Studien die Einnahme von Hormonen bei einer Testosteron-Ersatztherapie bereits mehrfach zu einer reduzierten Spermienqualität. [14, 15]
Heißt konkret: Die Fruchtbarkeit nimmt im Alter zwar tendenziell leicht ab, aber ein Testosteronmangel führt nicht automatisch zur Unfruchtbarkeit.
Die meisten Männer können daher auch noch in den Wechseljahren problemlos Kinder zeugen. Das erklärt, warum es Männer gibt, die teilweise erst mit 101 Jahren Vater geworden sind. [16]
Bei Frauen sieht das anders aus: Mit dem Stoppen des Eisprungs verlieren sie damit auch ihre Fruchtbarkeit.
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Mit zunehmendem Alter sinkt bei Frauen daher auch die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden.
Meistgelesener Artikel der Woche:
UNTERSCHIED #6
- Die Wechseljahre des Mannes sind heilbar.
- Die Menopause der Frau ist lediglich behandelbar.
Da sich die Andropause des Mannes lediglich in einem sinkenden Testosteronspiegel äußert, kann diese nicht nur behandelt, sondern auch geheilt werden.
Wie? Indem Maßnahmen ergriffen werden, die den Testosteronspiegel steigern.
Dazu gehören beispielsweise:
Für eine vollständige Liste empfehle ich folgenden Artikel: 18 Wege das Testosteron zu erhöhen
Und selbst wenn es auf natürliche Weise nicht klappen sollte, dann gibt es immer noch die Testosteron-Ersatztherapie.
Heißt konkret: Jeder Mann in jedem Alter kann die Andropause rückgängig machen.
Bei Frauen gibt es diese Option nicht. Hier können lediglich mithilfe von Medikamenten die Symptome der Wechseljahre bekämpft werden.
Eine “Heilung” gibt es nicht. Genauso wenig wie man den Einbruch der Pubertät umgehen kann.
UNTERSCHIED #7
- Bei Männern sind die Symptome der Wechseljahre meist relativ schwach ausgeprägt.
- Beim Großteil der Frauen hat der Hormonwechsel massive Auswirkungen.
Die häufigsten Symptome der Andropause, sofern sie überhaupt einsetzt, sind:
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Nur ein geringer Teil der Erektionsstörungen geht auf einen Testosteronmangel zurück. Hierfür sind meist andere Gründe verantwortlich: 19 Ursachen von Erektionsstörungen
Da es sich zudem um einen sehr schleichenden Prozess handelt, halten sich die Auswirkungen in aller Regel stark in Grenzen.
Im Gegensatz zu den Wechseljahren des Mannes sinken die Hormone der Frau nicht nur sehr plötzlich, sondern auch sehr stark.
Das erklärt, warum rund 80% der Frauen an mittleren bis schweren Auswirkungen leiden. [22] Die häufigsten sind hier:
- Hitzewallungen
- Starke Stimmungsschwankungen
- Kopfschmerzen [23]
Im Vergleich zu Männern trifft es Frauen im Alter also deutlich härter.
Zusammenfassung
Die männlichen Wechseljahre wird “Andropause” genannt. Allerdings bekommt sie nicht jeder Mann.
Und sie unterscheidet sich grundlegend zu den Wechseljahren einer Frau:
- Nur rund 38% der Männer erlebt die Wechseljahre. Bei Frauen sind es 100%.
- Die Wechseljahre des Mannes sind heilbar und nicht nur behandelbar.
- Männer werden dadurch nicht automatisch zeugungsunfähig.
- Die Symptome sind vergleichsweise deutlich milder.
- Es handelt sich lediglich um einen Abfall des Testosterons und nicht des Östrogens.
- Es gibt weder einen fixen Zeitpunkt noch einen begrenzen Zeitraum des Eintretens.
Die obigen Punkte erklären, warum bereits mehrere Studien zum folgenden Thema durchgeführt wurden:
“Andropause – Mythos oder Realität?” [24, 25]
Wie genau sich die Wechseljahre des Mannes auf den Körper auswirken, lernst du hier:
*Preis inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 30.10.2024. Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekommen wir eine Provision.