Tiefe einer Vagina | Einflussfaktoren + Bilder [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 19. März 2023

Die Länge eines Penis gilt als Statussymbol und wird deshalb heiß diskutiert. Aber wie tief ist eigentlich eine Scheide?

Eine durchschnittliche Vagina misst im nicht-erregten Zustand lediglich 9,6 cm in der Tiefe. Durch sexuelle Erregung verlängert sich die Scheide jedoch nochmals um rund 20%. Da die Wände zudem dehnbar sind, spielt die Tiefe eine untergeordnete Rolle.

Soviel zur kurzen Antwort. Dann lass uns das Thema nun genauer unter die Lupe nehmen.

Los geht’s!

Wie tief ist eine Vagina?

Im Gegensatz zur Penislänge gibt es zur Tiefe einer Vagina bisher kaum umfangreiche Studien.

In einer Untersuchung an 58 Frauen betrug die durchschnittliche Tiefe 9,6 cm. Die Ergebnisse variierten aber von 6,5 bis zu 12,5 cm. [1]

In einer zweiten Studie an 39 Frauen schwankten die Ergebnisse sogar zwischen 6,9 und 14,8 cm. Zudem wurde hier auch der Durchmesser gemessen. Hier reichten die Ergebnisse von 2,4 bis 6,5 cm. [2]

Durchschnittliche Tiefe einer Vagina

Die Vorstellung vieler Männer, dass die Vagina ein nie endendes Loch ist, stimmt also nicht wirklich.

Hier der Vergleich zur Penislänge der Männer:

  • Internationaler Durchschnitt: 13,1 cm
  • Deutschlandweiter Durchschnitt: 14,5 cm [3]

Ein durchschnittlicher Penis ist also rund ⅓ länger als eine Vagina tief ist! [4]

Länge der Vagina vs. Penislänge

Aber warum sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr dann eher die Ausnahme als die Regel?

Das hat 4 Gründe:

  • #1 Eine erregte Vagina ist länger

Wenn eine Frau erregt ist, dann wird der Genitalbereich besser durchblutet.

Durch die damit einhergehende Schwellung wird gleichzeitig die Gebärmutter (“Uterus”) mitsamt des Gebärmutterhalses (“Zervix”) nach oben gedrückt.

Heißt konkret: Der vaginale Kanal verlängert sich nach hinten. [5]

Tiefe einer Vagina

Eine erregte Vagina soll damit zwischen 10,8 und 12 cm lang sein. Also rund 10-20% länger als im Normalzustand. [6]

Das heißt wiederum auch: Sollte der Mann beim Sex mit dem Penis gegen die Gebärmutter stoßen, dann ist womöglich die Frau noch nicht vollends erregt.

Aber ein erigierter Penis ist immer noch deutlich länger als eine erregte Scheide. Es muss also noch weitere Gründe geben.

  • #2 Ein Penis wird anders gemessen

Wenn du dir die Studien zur Penislänge genauer anschaust, dann stellst du folgendes fest: Statt der “nutzbaren Penislänge” wird hier die “bone pressed erect length” gemessen.

Heißt übersetzt: Das Fett am Schambein wird nach hinten gedrückt, sodass auch der nicht sichtbare (und unbrauchbare) Teil des Penis gemessen wird.

Dieser Part spielt aber beim Geschlechtsverkehr keine Rolle.

Gemessene vs. nutzbare Penislänge

Heißt konkret: Von der durchschnittlich Penislänge von 13,1 cm können zwischen 0,5-3 cm gar nicht in die Vagina eingeführt werden.

Und dennoch ist diese Messmethode wichtig. Denn ohne diese Maßnahme wären Penislängen kaum vergleichbar, da jeder Mann einen unterschiedlich hohen Körperfettanteil hat.

Bei sehr übergewichtigen Männern kommt es daher häufig zu einem sogenannten “Buried Penis”. Also einen von Fett “vergrabenen” Penis.

Es gibt aber noch einen viel wichtigeren Grund, warum die Tiefe einer Vagina kaum eine Rolle spielt:

  • #3 Die Wände einer Vagina sind dehnbar

Du kannst dir eine Scheide in etwa wie einen nicht aufgeblasenen Luftballon vorstellen. Je nachdem was eingeführt wird, dehnt sie sich also entsprechend aus.

Vagina ist dehnbar

Wenn eine Frau Schmerzen beim Sex empfindet, dann hat das in den wenigsten Fällen mit der Tiefe der Vagina zu tun.

Denn meistens ist dafür eine Verkrampfung der vaginalen Muskeln verantwortlich (“Vaginismus”). [7]

Der Eingang der Scheide wird dadurch häufig so eng, dass nicht einmal ein Finger eingeführt werden kann.

  • #4 Messfehler in den Studien

Als ich mir die Studien zur vaginalen Tiefe genauer angeschaut habe, ist mir folgendes aufgefallen: In allen Untersuchungen haben die Teilnehmer die Messung selbst durchgeführt.

Das könnte erklären, warum es selbst bei einer so geringen Teilnehmerzahl Abweichungen von mehr als 100% gibt (6,9 cm vs. 14,8 cm).

Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass bei einer ärztlichen Messung die Ergebnisse nicht nur näher, sondern auch durchschnittlich leicht erhöht wären.

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine durchschnittliche Vagina im nicht-erregten Zustand ist rund 9,6 cm tief. Im erregten Zustand verlängert sich der Kanal auf bis zu 12 cm. Die Tiefe spielt aber insofern eine untergeordnete Rolle, da eine Vagina dehnbar ist.

Wovon ist die Tiefe einer Vagina abhängig?

Im Wesentlich bestimmen zwei Faktoren die Länge einer Scheide. Bevor wir uns diese gleich genauer anschauen, lass uns zunächst eine Runde “Mythbusters” spielen.

Folgende Faktoren haben KEINEN Einfluss auf die vaginale Tiefe:

  • Die Körpergröße

Eine große Frau kann also auch klein ausgestattet sein. Genauso wie ein kleiner Mann einen großen Penis haben kann. Ein Zusammenhang konnte hier bisher nicht nachgewiesen werden.

  • Die Herkunft

Bei Männern wurden teilweise deutliche Unterschiede in der Penisgröße zwischen verschiedener Länder nachgewiesen. Bei Frauen scheint das jedoch nicht der Fall zu sein. [8]

  • Eine Geburt

Studien zufolge hat eine Geburt keinen Einfluss auf die Tiefe einer Vagina. [9] Es kann jedoch definitiv die Weite beeinträchtigen. Mehr dazu gleich.

Tiefe einer Scheide

Folgende Faktoren BESTIMMEN TATSÄCHLICH die Länge einer Scheide:

  • Das Alter

Genauso wie beim Mann während der Pubertät der Penis wächst, so wird auch eine Vagina während der Pubertät deutlich breiter und tiefer.

Das größte Wachstum findet hier zwischen dem 10. und 17. Lebensjahr statt. Nach dieser Reifungsphase bleibt die Tiefe dann konstant. [10, 11]

Ausgelöst wird sie überwiegend durch die vermehrte Ausschüttung von Östrogen und Testosteron.

  • Die Gene

Der mit Abstand größte Einflussfaktor ist auch hier die individuelle Genetik. Untersuchungen zufolge soll die Häufigkeitsverteilung hier in etwa wie folgt aussehen. [12]

Vagina Größenverteilung

Zum Problem wird die Tiefe in aller Regel nur dann, wenn eine Frau mit einer unterdurchschnittlich kleinen Vagina auf einen Mann mit einem sehr großen Penis stößt.

In allen anderen Fällen sollte es rein anatomisch keinerlei Probleme geben.

ZUSAMMENFASSUNG:

Die Länge einer Scheide ist primär vom Alter und der Genetik abhängig. Die Körpergröße, Herkunft sowie Geburten haben hier keinen Einfluss darauf. Umfangreichere Studien zum Thema stehen aber noch aus.

Spielt die Tiefe einer Vagina eine Rolle?

In 95% der Fälle ist die Antwort hier ein klares “nein”. Die Gründe?

  • Die Tiefe einer Vagina hat keinen Einfluss auf die Erregungsfähigkeit der Frau.
  • Für die Stimulation des Mannes spielt die Länge ebenfalls keine Rolle. [13]

Nun zu den Ausnahmefällen:

  • #1 Große Vagina + kleiner Penis

Rein theoretisch könnte die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft hier etwas geringer sein.

Denn wenn der Penis nicht sehr tief eindringen kann und der vaginale Kanal sehr lang ist, dann haben folglich auch die Spermien einen größeren Weg zur Eizelle.

Vaginale Tiefe vs. Fruchtbarkeit

So viel zumindest zur Theorie. Studien zur Praxis stehen hierzu noch aus.

  • #2 Kleine Vagina + großer Penis

Wie bereits oben erwähnt, kann es hier anatomisch-bedingt zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen.

Diese können aber nahezu problemlos vermieden werden, indem entweder die Stoßtiefe reduziert wird oder die Sexstellungen angepasst werden.

ZUSAMMENFASSUNG:

In fast allen Fällen ist die Tiefe einer Vagina sekundär, da sie die Erregbarkeit beider Partner nicht beeinflusst. Lediglich in Ausnahmefällen kann die individuelle Länge hier Probleme bereiten.

Hier ein passendes Video zum Thema:

Welche Rolle spielt die Weite einer Vagina?

Viel wichtiger als die Tiefe ist die Weite einer Scheide. Diese soll Studien zufolge zwischen 2,4 und 6,5 cm variieren. [14]

Aber auch dieser Wert hat nahezu keine Aussagekraft, da die vaginalen Wände nach außen dehnbar sind. Ansonsten wären Sexpraktiken wie “Fisting” nicht möglich.

Der Durchmesser ist aber für zwei Bereiche entscheidend:

  • #1 Stimulation beim Sex

Im Gegensatz zur Tiefe profitieren sowohl Männer als auch Frauen von einer engen Vagina. Denn grundsätzlich gilt hier: Je mehr Reibung, desto besser.

Mithilfe von Beckenbodentraining kann die Enge zudem positiv beeinflusst werden.

Weite der Scheide
  • #2 Schmerzen bei der Geburt

Je dehnbarer eine Vagina ist, desto weniger schmerzhaft ist auch eine Geburt. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Kurse zur Geburtsvorbereitung.

Nach einer Geburt fühlt sich eine Vagina zudem meist weiter an. Das ist vollkommen normal. [15]

Innerhalb von 6 Monaten sollte sie aber wieder nahezu wie zuvor sein. Nicht exakt gleich, aber fast. Sie reagiert also wie ein Gummiband, das langsam zurückschnappt. [16]

ZUSAMMENFASSUNG:

Genauso wie die Penisdicke wichtiger ist als die Penislänge, so spielt auch die Weite einer Vagina eine deutlich wichtigere Rolle als die reine Tiefe. Denn sie sorgt für die entsprechende Reibung beim Geschlechtsverkehr und beeinträchtigt zudem die Schmerzen bei einer Geburt.

Kann eine Vagina ausleiern?

In den Köpfen der meisten Männer ist folgendes Szenario programmiert: Sobald eine Frau ein Mal mit einem Mann Sex hatte, der überdurchschnittlich groß bestückt war, ist sie “dahin”.

Ein übergroßer Penis hat jedoch keine bleibende Auswirkung auf die Vagina einer Frau.

Denn die Praxis hat gezeigt, dass lediglich 3 Faktoren ein “Ausleiern” verursachen können:

  • #1 Mehrere Geburten

Wenn du ein Gummiband mehrere Male ans Maximum dehnst, dann wird auch seine Ausgangsgröße beeinträchtigt. Das gleiche Prinzip gilt auch für Vaginas. [17]

Vagina kann ausleiern
  • #2 Schwache Beckenbodenmuskulatur

Insbesondere durch Inaktivität im Alter können sich die Muskeln im weiblichen Genitalbereich zurückbilden. Die Vagina wird deshalb zwar nicht tiefer, aber definitiv weiter.

  • #3 Operationen

Durch Operationen im Intimbereich kann es zur Narbenbildung kommen. Da Narbengewebe jedoch weniger dehnbar ist als normales Gewebe, kann das zur Weitung der Vagina führen. [18]

Im Alter kann sich zudem die Länge, Dicke und Farbe der Schamlippen ändern. Das hat mit der Abnahme des Östrogenspiegels zu tun. [19]

ZUSAMMENFASSUNG:

Mehrere Geburten, eine schwache Beckenbodenmuskulatur oder Operationen können eine Vagina ausleiern. Das gilt allerdings lediglich für die Weite und nicht die Tiefe. Ein großer Penis hat dagegen keine bleibenden Auswirkungen auf die Größe der Scheide.

Zusammenfassung

Studien zufolge soll eine durchschnittliche Scheide lediglich 9,6 cm tief sein. Durch die sexuelle Erregung verlängert sich diese aber nochmals um rund 20%.

Ein normaler Penis ist dagegen rund 36% länger als eine Vagina.

Bestimmt wird die Tiefe überwiegend durch die Gene und das Alter der Frau. Eine Geburt, die Herkunft oder gar die Körpergröße haben darauf keinen Einfluss.

Die Länge spielt im Allgemeinen allerdings eher eine zweitrangige Rolle. Denn die vaginalen Wände sind sehr dehnbar.

Viel wichtiger ist dagegen die Weite. Denn diese bestimmt über die Reibung beim Geschlechtsverkehr sowie die Einfachheit einer Geburt.

Hier können mehrere Geburten, eine Operation im Intimbereich oder schwache Beckenbodenmuskeln zum Problem werden.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com