Der Apadravya ist das dritthäufigste Penis-Piercing bei Männern. Und das vollkommen zu Recht.
Hier erfährst du über die Arten, Besonderheiten und Kosten eines Apadravya Piercings. Zudem lernst du über den Ablauf sowie die Schmerzen beim Stechen.
Los geht’s!
5 Arten des Apadravya
Der Apadravya hat seinen Ursprung auf der Insel “Borneo”. Für einige Stämme ist das Piercing teilweise heute noch eine verpflichtende Voraussetzung, um heiraten zu dürfen.
Aber selbst die älteste Fassung des Kamasutra von 300 vor Christus enthält eine Diskussion über das Apadravya Piercing.
Die klassische Variante wird dabei senkrecht durch die Eichel gestochen. Es gib jedoch auch noch weitere Abwandlungen des gleichen Piercings:
- #1 Klassischer Apadravya
Das Piercing wird hier mittig und etwa auf einer Höhe von ⅔ der Eichellänge gestochen.
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Das Piercing verläuft dabei durch die Harnröhre. Der Vorteil davon ist, dass es statt einem langen Stichkanal dann “nur” zwei kürzere sind. Es verheilt dadurch schneller.
Der Nachteil ist wiederum, dass geringe Mengen Urin aus den zusätzlichen Löchern herauskommen können. [1]
- #2 Shaft Apadravya
Der Stichkanal verläuft hier nicht durch die Eichel, sondern vertikal durch den Schaft des Penis. Häufig wird diese Variante direkt über der Eichel gestochen.
Spätestens hier ist zu sehen, dass das Piercing immer mit einem leichten Winkel nach hinten gestochen wird.
Das erleichtert einerseits dieser Winkel das Eindringen beim Geschlechtsverkehr. Andererseits sieht es auch ästhetischer aus, da die Eichel ebenfalls schräg verläuft.
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Diese Variante ist jedoch deutlich seltener. Denn ein Großteil der Piercer weigert sich aufgrund der Risiken ein Piercing durch den Penisschaft zu stechen.
Starke Blutungen sowie Einschränkungen der Erektionsfähigkeit können die Folge sein. Selbst die Star-Piercerin “Elayne Angel” rät aktiv davon ab. [2]
Zudem ist ein Shaft Apadravya nur bei beschnittenen Männern möglich.
- #3 Magic Cross
Das Magic Cross ist eine Kombination eines Apadravya (senkrecht) mit einem Ampallang (horizontal).
Von allen Genital-Piercings sorgen diese zwei Varianten für eine maximale Stimulation beim Geschlechtsverkehr. Zudem hält es bei unbeschnittenen Männern die Vorhaut durchgängig zurück.
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Bei vaginalem Geschlechtsverkehr sorgt dieses Piercing egal bei welcher Stellung für eine Stimulation des G-Punktes. Eine größere Penetration durch ein Piercing ist kaum möglich.
Aber auch der Träger profitiert vom Piercing, da das Penisinnere ebenfalls gereizt wird.
Nur eines ist zu beachten: Da beide Piercings eine große Wunde hinterlassen, werden sie nicht zusammen gestochen. Ein Abstand von mindestens 6 Monaten ist hier angemessen. [3]
- #4 Doppeltes Prinz-Albert-Piercing
Eine Besonderheit beim Apadravya ist die Tatsache, dass es auch das Tragen eines Prinz-Albert-Piercings sowie der Reverse-Variante erlaubt.
Einige setzen daher anstatt einem langen Stab-Piercing zwei Ring-Piercings ein.
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Wird der Prinz Albert nicht mittig gelegt, dann kann ein Apadravya auch separat gestochen werden.
- #5 Apadydoe
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um eine Kombination eines Apadravya und Dydoe Piercing. Letzteres verläuft durch den Rand der Eichel.
Das ist die einzige Form eines Apadravya, bei welcher ein Ring-Piercing der Standard ist. Und dennoch ist diese Art sehr selten.
ZUSAMMENFASSUNG:
In Summe gibt es fünf verschiedene Varianten eines Apadravya Piercings. Die wesentlichen Unterschiede sind hier die Stichhöhe, Schmuckart sowie die Kombination mit anderen Genital-Piercings.
Mögliche Schmuckarten
Da der Stichkanal beim Apadravya relativ lange ist, bieten sich hier lediglich zwei Piercing-Arten an:
- Straight Barbell = Gerades Stab-Piercing
- Curved Barbell = Gebogenes Stab-Piercing
Um ein Ausreißen zu vermeiden, wird das Piercing meist mit einer 2 mm dicken Nadel gestochen. Nach dem Verheilen wird ein Apadravya typischerweise auf 4-10 mm geweitet.
Vor dem Bestellen eines Piercings sollte zudem die Dicke der erigierten Eichel gemessen werden. Denn ein zu kleines Piercing führt spätestens bei einer Erektion zu Schmerzen.
Das heißt wiederum auch: Im schlaffen Zustand sieht das Piercing häufig “zu groß” aus.
Als Material raten Piercer im Genitalbereich überwiegend zu Chirurgenstahl oder Titan. Denn diese sind hypoallergen, robust und zudem sehr günstig.
Einziger Haken? Am Flughafen können diese Materialien unter Umständen einen Alarm auslösen. Ein “Reise-Piercing” aus Kunststoff kann daher Sinn ergeben.
Neuere Flughafen-Kontrollen sind jedoch meist so raffiniert, dass sie ein Genital-Piercing erkennen und problemlos durchgehen lassen.
Von Gold und Silber wird im Genitalbereich eher abgeraten. Denn dort ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion oder allergischen Reaktion erhöht.
ZUSAMMENFASSUNG:
Beim klassischen Apadravya kommt meist ein gerades oder gebogenes Stab-Piercing zum Einsatz. Ein 2 mm dickes Piercing aus Titan oder Chirurgenstahl gilt als perfektes Erst-Piercing.
Schmerzen beim Stechen
Um ein Gefühl für die Schmerzen beim Stechen eines Apadravya zu bekommen, habe ich mir zahlreiche Erfahrungsberichte und Videos angeschaut.
Die meisten Träger beschreiben das Stechen als “sehr schmerzhaft”, aber dennoch weniger schmerzhaft als erwartet.
Auf einer Schmerz-Skala von 1-10 schafft es der Apadravya damit auf eine 7. Eine glatte 10 ist hier die “Schreigrenze”.
Und dennoch sollte der Schmerz nicht unterschätzt werden. Als erstes Piercing raten erfahrene Piercer daher zu harmloseren Varianten.
Dieses Video beschreibt die Schmerzen beim Stechen sehr treffend:
Hier ein paar Zitate, die ich in verschiedenen Onlineforen gefunden habe:
- “Der größte Schmerz hält nur für rund 3 Sekunden an. Danach nimmt er dann relativ schnell wieder ab.”
- “Der Schmerz hat sich ähnlich angefühlt wie beim Nippelpiercing. Nur pochte die Eichel deutlich stärker als die Brustwarze.”
Selbst mit der Verwendung eines lokalen Betäubungsmittels ist das Stechen eines Apadravya nie vollständig schmerzfrei.
Lediglich eine dünnere Nadel kann die Schmerzen reduzieren. Davon wird aber aufgrund der Gefahr des Ausreißens abgeraten.
ZUSAMMENFASSUNG:
Beim Stechen eines Apadravya muss mit starken Schmerzen gerechnet werden. Dennoch ist das Ganze aushaltbar, da der größte Schmerz nur wenige Sekunden anhält.
Kosten eines Apadravya
Die Kosten eines Genital-Piercings setzen sich immer aus 3 Teilen zusammen:
- 1) Kosten fürs Stechen
In Deutschland musst du hier mit rund 80-100 € rechnen. Da nur wenige Studios Intim-Piercings anbieten, können je nach Wohnort teilweise noch größere Fahrtkosten anfallen.
- 2) Kosten für das Piercing
In einigen Piercing-Studios ist das Erst-Piercing im Preis inklusive. Falls das nicht der Fall ist, kannst du dir ein Modell aus Titan bereits ab 5€ bei Amazon bestellen.
- 3) Trinkgeld
Ein üppiges Trinkgeld ist in der Tattoo- und Piercingszene ein Zeichen der Zufriedenheit. Zwischen 10-20% des Preises sind hier üblich.
ZUSAMMENFASSUNG:
Die Gesamtkosten eines Apadravya betragen zwischen 95 und 140 €. Dieser Preis berücksichtigt die Kosten fürs Stechen, ein Trinkgeld sowie die Kosten des Erst-Piercings.
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Meistgelesener Artikel der Woche:
Ablauf & Pflege
Laut einer Studie an Männern mit Genital-Piercings ist der Apadravya zusammen mit dem Hafada-Piercing auf Platz Nummer 3. Hier die Rangliste:
- #1 Prinz-Albert-Piercing – 56%
- #2 Frenulum-Piercing – 36%
- #3 Hafada-Piercing – 10%
Dieses Bild darf verwendet werden. Einfach zum Artikel zurück linken. [4]
In der Theorie kann ein Apadravya auch in zwei Sitzungen gestochen werden. Zuerst den unteren Teil für einen Prinz-Albert und anschließend der obere Teil.
In der Praxis wird jedoch meist komplett durchgestochen. Das verkürzt die gesamte Heilungsdauer und garantiert, dass die Stechkanäle in einer Linie sind.
Der Ablauf ist dabei sehr standardisiert:
- 1) Der Penis wird desinfiziert.
- 2) Die obere und untere Stichstelle wird markiert.
- 3) Durch eine Piercing-Klemme wird die Eichel fixiert.
- 4) Mit einer Hohlnadel wird die Eichel durchstochen.
- 5) Die starke Anfangsblutung wird reduziert.
- 6) Das Erst-Piercing wird eingesetzt.
Ein erfahrener Piercer braucht dafür keine 5 Minuten.
In manchen Ländern ist es teilweise auch üblich, das Piercing per Freihand zu stechen oder mithilfe eines Skalpells zu schneiden. Die Risiken davon sind jedoch erhöht.
Die Heilungsdauer beträgt beim Apadravya typischerweise zwischen 6-9 Monaten. In Ausnahmefällen kann die Wunde auch bereits nach 3 Monaten verheilt sein. [5]
Wird das Piercing irgendwann nicht mehr gewollt, dann wächst der obere Stichkanal relativ schnell wieder zu. Hier verbleibt meist nur eine kleine Narbe.
Der untere Stichkanal wird meist nur etwas enger, bleibt jedoch offen. Hier kann das Loch nur operativ geschlossen werden.
Hier die wichtigsten Tipps zur Pflege eines frischen Apadravya Piercings:
- Spüle die Wunde 2-3 mal pro Tag mit Wasser ab.
- Tupfe die Wunde trocken, anstatt daran zu reiben.
- Trage 3 mal täglich eine solche Wundheilsalbe auf.
- Vermeide parfümierte Shampoos und Seifen.
- Verzichte für mindestens 2 Wochen komplett auf Sex.
- Benutze in den ersten 6 Monaten immer ein Kondom.
- Weite das Piercing erst, wenn es vollständig verheilt ist.
- Verzichte in den ersten 3 Monaten auf Saunas und Vollbäder. [6]
Insbesondere die ersten zwei Wochen gelten als kritisch. Sei in dieser Zeit also besonders penibel bei der Wundpflege.
ZUSAMMENFASSUNG:
Der Ablauf sowie die Pflege eines Apadravya unterscheiden sich nur unwesentlich von anderen Genital-Piercings. Lediglich die Verheilzeit ist hier mit rund 6-9 Monaten deutlich länger.
Risiken eines Apadravya
Neben einem starken Nachbluten geht das Stechen eines Piercings an der Eichel mit 3 wesentlichen Risiken einher:
- #1 Risiko des Ausreißens
Im Alltag und insbesondere beim Geschlechtsverkehr ist das Piercing einer großen Reibung ausgesetzt.
Um ein Ausreißen zu vermeiden, wird ein schrittweises Weiten des Stichkanals auf mindestens 3-4 mm empfohlen. Zudem sollte nie mit weniger als 2 mm gestochen werden.
- #2 Risiko einer Infektion
Die Wärme und Feuchtigkeit im männlichen Genitalbereich ist geradezu prädestiniert für das Ausbreiten von Bakterien. Eine sorgfältige Pflege nach dem Stechen ist deshalb das A&O.
Äußern tut sich eine Entzündung beim Apadravya meist durch zunehmende Schmerzen, eine abnormale Rötung sowie einer stärker werdenden Berührungsempfindlichkeit. [7]
- #3 Weitere Risiken
Da Genital-Piercings im Vergleich relativ selten gestochen werden, solltest du bei der Auswahl des Piercingstudios besonders penibel sein.
Denn im Falle von Komplikationen übernimmt die Krankenkasse nur einen Teil der medizinischen Kosten. Alles Weitere geht aus deinem Geldbeutel. [8]
ZUSAMMENFASSUNG:
Das Apadravya Piercing kann ausreißen und sich nach dem Stechen entzünden. Die Arztkosten werden hierfür jedoch nur zu einem Bruchteil von der Krankenkasse übernommen, da es sich um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff handelt.
Zusammenfassung
Ein Apadravya wird senkrecht und in einem leichten Winkel durch die Eichel gestochen. Es gehört bei Männern zu den populärsten Genital-Piercings überhaupt.
Grundsätzlich werden hier fünf Arten unterschieden:
- 1) Klassischer Apadravya
- 2) Shaft Apadravya
- 3) Magic Cross
- 4) Doppeltes Prinz-Albert-Piercing
- 5) Apadydoe
Beim Klassiker wird typischerweise ein 2-10 mm dickes Stab-Piercing aus Chirurgenstahl oder Titan eingesetzt.
Hier die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Heilzeit: 6-9 Monate
- Kosten: 95-140 €
- Schmerzen: 7 von 10
Das Stechen ist definitiv eine Mutprobe. Als Erst-Piercing ist ein Apadravya daher eher ungeeignet.
*Preis inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. Zuletzt aktualisiert am 2024-11-23. Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekommen wir eine Provision.