Geschwollene Hoden | 10 Ursachen + Bilder [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 14. April 2023

In vielen Fällen sind geschwollene Hoden kein Grund zur Sorge. Teilweise können sie jedoch auch ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein.

In diesem Artikel lernst du über die 10 häufigsten Ursachen einer Hodenschwellung. Zudem erfährst du über deren Symptome und Behandlung.

Los geht’s!

#1 Orchitis

Wenn sich die Hoden aufgrund von Bakterien oder Viren entzünden, dann sprechen Mediziner von einer “Orchitis”.

Typische Symptome davon sind:

  • Schwellung der Hoden
  • Mittelstarke Hodenschmerzen
  • Fieber und Wärmeentwicklung in den Hoden
  • Berührungs- und Druckempfindlichkeit
  • Übelkeit und Erbrechen [1]
Orchitis

Die Ursache ist hier meist ungeschützter Geschlechtsverkehr. In Ausnahmefällen können auch sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten dafür verantwortlich sein. [2]

Zur Behandlung wird meist Antibiotika eingesetzt. Damit sollte die Entzündung binnen weniger Tagen verschwunden sein. [3]

ZUSAMMENFASSUNG:

Die Entzündung der Hoden löst neben einer Hodenschwellung auch meist Schmerzen aus. Ausgelöst wird es häufig durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Behandlung erfolgt meist mittels Antibiotika.

#2 Hydrozele

Wenn sich Flüssigkeit im Hodensack ansammelt, dann ist von einer “Hydrozele” die Rede.

Häufige Anzeichen sind hier:

  • Gleichmäßig geschwollene Hoden
  • Schweregefühl in den Hoden
  • Typischerweise schmerzfrei [4]
Hydrozele

In den meisten Fällen bleibt die Ursache einer Hydrozele unbekannt. Sie kann aber auch ein Anzeichen einer bestehenden Entzündung, eines Traumas oder eines Tumors sein. [5]

Wenn außer der Schwellung am Hoden keinerlei Beschwerden auftreten, dann reicht zur Behandlung meist Abwarten aus. In Einzelfällen wird das Wasser auch operativ abgelassen. [6]

ZUSAMMENFASSUNG:

Die Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack kann zu einer Schwellung der Hoden führen. Solange keine Schmerzen verursacht werden, löst sich eine Hydrozele meist von selbst auf.

#3 Hodenkrebs

Bei 0,4% der Männer bildet sich im Laufe des Lebens ein Tumor am Hoden. Am häufigsten sind hier Männer zwischen 15 und 34 Jahren betroffen. [7, 8]

Typische Symptome sind hier:

  • Schmerzlose Verhärtung am Hoden
  • Schweregefühl im Hodensack
  • Dumpfe Hodenschmerzen
  • Manchmal eine Hodenschwellung durch Flüssigkeit
  • Rückenschmerzen [9]
Hodenkrebs

Die genaue Ursache hinter der Tumorentwicklung ist noch unklar. Wissenschaftler konnten aber bereits zahlreiche Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen nachweisen. [10]

Die gute Nachricht? Hodenkrebs ist nicht nur behandelbar, sondern in rund 98% der Fälle sogar heilbar. Je früher der Tumor diagnostiziert wird, desto besser stehen die Chancen. [11]

ZUSAMMENFASSUNG:

In seltenen Fällen ist Hodenkrebs für die Schwellung im Hoden verantwortlich. Von allen Krebsarten zählt Hodenkrebs zu den harmlosesten Arten. Denn in fast allen Fällen kann der Tumor entfernt werden.

>> 9 Symptome von Hodenkrebs

#4 Epididymitis

Direkt oberhalb der Hoden befinden sich die länglichen Nebenhoden. Entzünden sich diese, dann ist von einer “Epididymitis” die Rede.

Erkennen kannst du es meist an folgenden Symptomen:

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Hodenschmerzen in einem oder beiden Hoden
  • Wärmeentwicklung im Hodensack
  • Geschwollene Hoden [12]
Epididymitis

Ausgelöst wird eine Nebenhodenentzündung meist durch Bakterien, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wurden. [13]

Zur Behandlung werden hier meist entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Damit sollten die Symptome binnen weniger Tage verschwunden sein [14]

ZUSAMMENFASSUNG:

Entzünden sich die Nebenhoden, dann kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Hodensack kommen. Die Hoden schwellen dadurch an. In den meisten Fällen sind hier aber noch weitere Symptome erkennbar.

#5 Hodentrauma

Wenn die Hoden durch Gewalt, einen Unfall oder eine Operation verletzt werden, dann sprechen Mediziner von einem “Hodentrauma”.

Typische Symptome sind hier:

  • Hodenschmerzen
  • Geschwollene Hoden
  • Blut im Urin (bei schweren Verletzungen)
  • Berührungsempfindlichkeit [15]
Hodentrauma

Die Ursachen reichen von einem einfachen Schlag bis hin zu Autounfällen. Zudem kann auch eine Leistenbruch-OP sowie eine Vasektomie dahinterstecken. [16]

Zur Behandlung reicht meist einfaches Kühlen aus. Sollte die Schwellung durch innere Blutungen verursacht werden, dann können auch ernstere Maßnahmen notwendig sein. [17]

ZUSAMMENFASSUNG:

Geschwollene Hoden können das Resultat eines Traumas sein. Die Ursache ist hier meist offensichtlich. Eine ärztliche Behandlung ist zudem nur in Ausnahmefällen notwendig.

#6 Spermatozele

Wenn sich im Hodensack ein Hohlraum bildet und sich dieser mit Flüssigkeit füllt, dann wird unter Medizinern von einer “Spermatozele” gesprochen.

Folgende Anzeichen sind dafür typisch:

  • Sichtbare Schwellung der Hoden
  • Schweregefühl im Hodensack
  • Knubbel am Hoden
  • Teilweise dumpfe Hodenschmerzen [18, 19]
Spermatozele

Die Ursachen von Spermatozelen sind derzeit noch unklar. Sie treten jedoch besonders häufig nach Verletzungen, einer Entzündung oder einer Vasektomie auf. [20]

Eine Behandlung ist hier nur dann erforderlich, wenn neben der Schwellung noch weitere Beschwerden auftreten. Ansonsten bilden sie sich meist von selbst wieder zurück. [21]

ZUSAMMENFASSUNG:

Die Ansammlung von Flüssigkeit im oberen Teil des Hodens kann den Hodensack anschwellen lassen. In aller Regel sind Spermatozelen jedoch harmlos und müssen nicht behandelt werden.

#7 Hodentorsion

Drehen sich die Hoden um die eigene Achse, sodass die Blutzufuhr abgeschnürt wird, dann ist von einer “Hodentorsion” die Rede.

Typische Symptome davon sind:

  • Plötzliche und starke Hodenschmerzen
  • Geschwollene Hoden
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blut im Sperma
  • Knubbel am Hoden
  • Bauchschmerzen [22]
Hodentorsion

Eine erkennbare Ursache für die Hodentorsion gibt es meist nicht. Denn es kann jederzeit auftreten: Während dem Schlaf, während dem Sport oder gar bereits vor der Geburt. [23]

Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Wenn die Behandlung nicht binnen weniger Stunden erfolgt, kann das Gewebe im Hoden absterben. [24]

ZUSAMMENFASSUNG:

In seltenen Fällen ist für die Hodenschwellung die Verdrehung der Hoden verantwortlich. Diese Störung geht in aller Regel mit großen Schmerzen einher und sollte sofort behandelt werden.

#8 Varikozele

Jeder fünfte Mann bekommt im Laufe seines Lebens Krampfadern am Hoden. Urologen sprechen hier von einer “Varikozele”.

Häufige Symptome davon sind:

  • Sichtbare und große Venen am Hoden
  • Hodenschmerzen (manchmal)
  • Ungleichmäßige und weiche Schwellung der Hoden
  • Schweregefühl im Hoden
  • Symptome treten meist nur links auf [25]
Varikozele

Die genauen Ursachen für Varikozelen sind noch nicht vollends erforscht. Sie treten jedoch besonders häufig während der Pubertät auf. [26, 27]

In den meisten Fällen ist hier keine Behandlung erforderlich. Sollten jedoch Hodenschmerzen vorliegen oder die Fruchtbarkeit darunter leiden, dann können sie operativ entfernt werden. [28]

ZUSAMMENFASSUNG:

Krampfadern am Hoden können zu ungleichmäßig angeschwollene Hoden führen. Varikozelen gelten allerdings in den meisten Fällen als harmlos und müssen deshalb oft nicht behandelt werden.

#9 Hernie

Wenn durch einen Bruch im Leistenbereich einzelne Organe in den Intimbereich rutschen, dann ist unter Urologen von einer “Hernie” die Rede.

Typische Anzeichen sind hier:

  • Sichtbarer Knubbel am Hoden, welcher wie eine Schwellung aussieht
  • Dumpfe Schmerzen an der betroffenen Stelle
  • Keine Symptome im Liegen [29]
Hernie

Häufige Ursachen sind hierfür Verletzungen durch einen Unfall oder eine Operation. Zu den Risikofaktoren gehören zudem schweres Heben und Übergewicht. [30]

Da das Loch im Leistenbereich sich nicht von alleine schließen kann, erfolgt die Behandlung meist operativ. [31]

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine Hodenschwellung kann auch durch einen Leistenbruch verursacht werden. In diesem Fall sind die Anzeichen sehr speziell und für das geschulte Auge sofort erkennbar. Mittels einer Operation kann das Problem behoben werden.

#10 Chlamydien

Die in Deutschland häufigste sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit nennt sich “Chlamydien”.

Bei Männern äußert es sich meist mit folgenden Symptome:

  • Weißer Ausfluss aus dem Penis
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Geschwollene Hoden
  • Hodenschmerzen [32]
Chlamydien

Die Ursache ist hier meist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Denn die Bakterien können über Vaginal-, Anal-, sowie Oralsex übertragen werden. [33]

Zur Behandlung werden reichen hier Medikamente aus. Um ein Wiederanstecken zu verhindern, sollte bis zur vollständigen Heilung auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. [34]

ZUSAMMENFASSUNG:

In seltenen Fällen wird die Schwellung am Hoden auch durch Chlamydien ausgelöst. In Deutschland ist es die häufigste bakterielle Infektionskrankheit, welche über den Geschlechtsverkehr übertragen werden kann.

Zusammenfassung

Die 10 häufigsten Ursachen einer Hodenschwellung sind:

  • #1 Orchitis
  • #2 Hydrozele
  • #3 Hodenkrebs
  • #4 Epididymitis
  • #5 Hodentrauma
  • #6 Spermatozele
  • #7 Hodentorsion
  • #8 Varikozele
  • #9 Hernie
  • #10 Chlamydien

In vielen Fällen ist eine Schwellung am Hoden harmlos. Teilweise kann es jedoch auch ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung sein. [35]

Bei einer Vasektomie oder einer Leistenbruch-OP ist eine leichte Schwellung normal. Solange es nicht schlimmer wird, ist es in aller Regel kein Grund zur Sorge.

Wann solltest du zum Arzt gehen?

  • Wenn die Schwellung immer mehr zunimmt
  • Wenn es Schmerzen verursacht
  • Wenn sich weitere krankhafte Symptome äußern

Ein Urologe oder Androloge ist hier der richtige Ansprechpartner.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com