Beckenbodentraining | 9 Vorteile für Mann & Frau [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 31. Dezember 2020

Viele Frauen- und Männerärzte empfehlen zu regelmäßigem PC-Muskel Training. Aber was genau bringt Beckenbodentraining eigentlich?

Beckenbodentraining stärkt die Muskeln im Beckenbereich, wodurch Inkontinenz, Erektionsprobleme und Orgasmusstörungen verhindert werden können. Das Training hilft sowohl Männern und Frauen und bringt auch gesunden Menschen zahlreiche Vorteile.

Die gesundheitlichen Vorteile sind jedoch je nach Geschlecht unterschiedlich. Lass uns deshalb das Thema etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Los geht’s!

Vorteile für Männer & Frauen

#1 Hilft gegen Inkontinenz

Der Beckenboden besteht aus einer ganzen Reihe an Muskeln, welche die Form einer Hängematte haben.

Schwache Beckenbodenmuskeln kannst du dir daher vorstellen wie eine alte, durchgelegene Hängematte. Das kann wiederum dazu führen, dass die Organe dauerhaft auf die Blase drücken.

Die Folge? Ein ständiger Harndrang. Mit dem richtigen Beckenbodentraining lässt sich sowas jedoch vermeiden.

Zudem kann es sowohl bei Männern als auch bei Frauen dazu führen, dass sie die Schließmuskeln nicht mehr willentlich kontrollieren können.

Die Folge? Eine Harn- oder auch Stuhlinkontinenz. [1]

Beckenbodentraining hilft gegen Inkontinenz

Rund 8% der Deutschen sollen an einer Inkontinenz leiden. [2]

Ist das bei dir bereits der Fall, dann solltest du vor dem Start von Beckenbodenübungen immer darauf achten, dass deine Blase komplett leer ist.

Eine abgeschwächte Form davon ist das Phänomen, wenn du plötzlich deine Pupse nicht mehr unterdrücken kannst.

Ein weiteres Symptom ist die sogenannte “Stress-Inkontinenz”. Also wenn du dir beispielsweise beim Niesen, Husten oder Lachen manchmal leicht in die Hose machst.

Auch ein starkes Nachtröpfeln nach dem Wasserlassen kann ein Indiz einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur sein. Besonders häufig kommt das nach Operationen vor.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining sorgt dafür, dass die Organe am richtigen Platz bleiben und die Schließmuskeln richtig funktionieren. Es kann damit zur Verbeugung und Behandlung einer Harn- und Stuhlinkontinenz helfen.

2. Hilft bei Rückenschmerzen

Einige Menschen bekommen Rückenschmerzen, wenn sie lange Zeit stehen. Die Ursache dafür ist einfach erklärt: Die Erdanziehungskraft zieht deine Wirbelsäule nach unten.

In den meisten Fällen sind muskuläre Schwächen für die Rückenschmerzen verantwortlich.

Was viele nicht wissen? Nicht nur die Rückenmuskulatur ist für die Haltung und Stabilität verantwortlich, sondern auch die Beckenbodenmuskulatur.

Denn die Wirbelsäule beginnt im Beckenbereich. Heißt konkret: Die Beckenbodenmuskeln sorgen ebenfalls für die nötige Stabilität im untersten Part des Rückens.

Beckenbodentraining hilft bei Rückenschmerzen

Das erklärt, warum Orthopäden und Physiotherapeuten bei Rückenschmerzen meist Übungen wie beispielsweise Unterarmstütz empfehlen, welche ebenfalls die Beckenregion mittrainieren.

Aber auch Übungen wie Kniebeugen und Hüftheben sind dafür geeignet.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining verbessert die Stabilität der Wirbelsäule und kann damit zur Vorbeugung und Behandlung von Rückenschmerzen dienen. Für diesen Zweck werden meist Ganzkörperübungen empfohlen.

Vorteile für Männer

3. Hilft gegen Erektionsstörungen

Jeder dritte Mann über 40 Jahren hat Studien zufolge mit Erektionsstörungen zu kämpfen. [3]

Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur ist zwar selten die Ursache der Potenzprobleme, kann jedoch bei der Behandlung maßgeblich helfen.

In einer Studie an 55 Männern wurde der Effekt von regelmäßigem Beckenbodentraining über einen Zeitraum von 3 Monaten untersucht.

Das Resultat?

  • 40% der Männer könnten ihre Erektionsstörungen vollständig überwinden.
  • 35% davon konnten ihre Erektionsfähigkeit verbessern.
  • 25% berichteten über keinerlei Besserungen. [4]
PC-Muskel Training hilft gegen Erektionsstörungen

Oder anders ausgedrückt: In 3 von 4 Fällen kann durch PC-Muskel Training die Potenz gesteigert werden.

Der Grund? Durch das aktive Anspannen der Beckenbodenmuskeln können Männer gezielt Blut in den Penis pumpen.

Und da eine Erektion rein mechanisch nichts weiter als ein Blutstau im Penis ist, unterstützt das sowohl die Entwicklung einer Erektion als auch die Erektionshärte.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining kann als Behandlungsmethode bei Männern mit Erektionsstörungen helfen. Aber auch bei gesunden Männern sorgt eine starke Beckenbodenmuskulatur für stärkere Erektionen.

4. Hilft gegen vorzeitigen Samenerguss

Weltweit sollen Studien zufolge zwischen 20-40% aller Männer mit einem vorzeitigen Samenerguss zu kämpfen haben. [5]

Diagnostiziert wird es anhand der folgenden drei Merkmale:

  • 1) Die Ejakulation erfolgt binnen 3 Minuten nach dem Eindringen
  • 2) Das Problem besteht dauerhaft
  • 3) Es stellt eine psychische Belastung dar

Die gute Nachricht? Auch hier kann Beckenbodentraining helfen.

Beckenbodentraining hilft gegen vorzeitigen Samenerguss

Denn je stärker deine Muskeln werden, desto besser kannst du sie auch gezielt anspannen. Und genau das hilft bei einer starken Erregung die Ejakulation hinauszuzögern. [6]

Genauso wie Bodybuilder ihre Brustmuskeln tanzen lassen können, so wirst du durch das richtige Training deine Beckenbodenmuskeln kontrollieren lernen.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining verbessert das Gefühl für die Muskeln im Beckenbereich. Durch bewusstes Anspannen während dem Geschlechtsverkehr können Männern dadurch ein Samenerguss willentlich hinausgezögert werden.

5. Hilft bei Ejakulationsstörungen

Bis zu 10% aller Männer sollen Studien zufolge an Ejakulationsstörungen leiden. [7]

Diese können in verschiedensten Formen auftreten. Von einer schmerzhaften bis hin zu einer ausbleibenden Ejakulation.

Eine spezielle Form davon ist die sogenannte “retrograde Ejakulation”. Davon ist die Rede, wenn das Sperma zwar bereitsteht, es jedoch nicht nach außen transportiert werden kann.

Die Ursache davon ist meist ein zu schwacher PC-Muskel. Denn dieser ist während dem Orgasmus für den Transport nach außen verantwortlich.

Der PC-Muskel wiederum ist einer der vielen Muskeln im Beckenboden.

Beckenbodentraining hilft gegen Ejakulationsstörungen

Bemerkbar macht sich eine retrograde Ejakulation dadurch, dass plötzlich der Urin trüb ist. Der Grund? Das Sperma fließt fälschlicherweise in die Blase und vermischt sich dort mit dem Urin.

Die gute Nachricht? In nahezu allen Fällen kann diese Störung durch mehrwöchiges Beckenbodentraining behoben werden.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining kann zur Vorbeugung und Behandlung einer retrograden Ejakulation helfen, indem es den PC-Muskel stärkt. Es wird daher besonders im Alter empfohlen.

Vorteile für Frauen

6. Intensiviert Orgasmen

Durch regelmäßiges Beckenbodentraining werden bei Frauen diejenigen Muskeln trainiert, welche sich in und um der Vagina befinden.

Das bringt gleich mehrere Vorteile:

  • Lässt die Vagina für Männer enger anfühlen
  • Verbessert die Durchblutung des Intimbereichs
  • Stärkt die Kraft, mit welcher Frauen unten zudrücken können

Diese drei Faktoren führen allesamt zum gleichen Ergebnis: Stärkere und intensivere Orgasmen für beide Partner. [8]

Kegel Übungen machen Orgasmen intensiver

Insbesondere nach einer Geburt leidet das Sexleben innerhalb der ersten 6 Monate. Denn die Vagina ist in dieser Zeit noch stark geweitet.

Mit der Zeit und vor allem durch das richtige Beckenbodentraining kann die ursprüngliche Enge aber innerhalb weniger Monate nahezu komplett wiederhergestellt werden.

Sie wird sich zwar in aller Regel nicht exakt gleich wie früher anfühlen, aber es kommt dem schon sehr nahe. [9]

ZUSAMMENFASSUNG:

Regelmäßiges Beckenbodentraining bei Frauen kann bei beiden Geschlechtspartnern zu intensiveren Orgasmen führen. Nach einer Geburt ist der Effekt sogar meist noch deutlicher spürbar.

7. Verbessert Kontrolle über Regelblutung

Die Beckenbodenmuskulatur dient nicht nur als Schließmuskel für den Urin, sondern hilft auch während der Periode ein ungewolltes Auslaufen zu verhindern.

Frauen mit starken Beckenbodenmuskeln neigen daher deutlich seltener zu “Regel-Unfällen”.

Beckenbodentraining verbessert die Kontrolle bei der Regelblutung

Es gibt sogar manche Frauen, die auf Binden und Tampons verzichten können, da sie problemlos durch willentliches Zudrücken das Ausbluten verhindern können.

Dafür ist jedoch fast immer jahrelanges Training mit speziellen Übungen nötig. Und dennoch wird es als eine Fähigkeit beschrieben, die jede Frau mit der Zeit erlernen kann.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining stärkt den vaginalen Schließmuskel, sodass selbst ohne Tampon und Binden das Auslaufen bei der Monatsblutung verhindert werden kann.

8. Hilft gegen Vaginismus

Bis zu 17% aller Frauen sollen an Vaginismus leiden. [10]

Es handelt sich dabei um eine unwillkürliche Verkrampfung der Beckenbodenmuskeln, wodurch der Scheideneingang nahezu vollkommen geschlossen wird.

Die Gründe dafür können sowohl körperlicher (z.B. Operation) als auch psychischer Natur (z.B. Missbrauch) sein.

Kegelübungen helfen gegen Vaginismus

Neben verschiedenen Entspannungsübungen und dem Einsatz von sogenannten “Dilatoren” wird hier auch häufig gezieltes Beckenbodentraining empfohlen.

Denn durch das verbesserte Körpergefühl können die vaginalen Muskeln nicht nur angespannt, sondern auch entspannt werden.

Zudem hilft die verbesserte Durchblutung bei der Bildung der Scheidenflüssigkeit, wodurch das Eindringen des Penis erleichtert wird. [11]

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining kann bei Vaginismus helfen, indem es das bewusste Entspannen der vaginalen Muskeln ermöglicht. Außerdem sorgt das regelmäßige Training für eine verbesserte vaginale Feuchte.

9. Hilft bei der Geburt

Es gibt einen Grund, warum nahezu jeder Frauenarzt regelmäßiges Beckenbodentraining vor und nach einer Schwangerschaft empfiehlt.

Davor sorgen Kegelübungen dafür, dass das Kind besser herausgepresst werden kann. Denn durch das Training wird sowohl die Kraft als auch das Gefühl für die Muskeln verbessert.

Beckenbodentraining hilft bei der Geburt

Mindestens genauso wichtig ist jedoch auch das Training nach einer Schwangerschaft. Denn während der Geburt kommt es meist zu Rissen in den Muskeln und Bändern des Beckenbereichs.

Mögliche Folgen davon sind:

  • Harninkontinenz
  • Eingeweide dringen von hinten in die Vagina ein [12]
  • Orgasmusstörungen

Das Gleiche kann im Übrigen auch durch den Hormonabfall während den Wechseljahren passieren. Auch hier empfehlen Frauenärzte zum Beckenbodentraining.

ZUSAMMENFASSUNG:

Beckenbodentraining gilt als ideales Training für eine bevorstehende Geburt. Zudem kann es auch zur Behandlung zahlreicher Schwangerschaftsbeschwerden helfen.

Zusammenfassung

Die 9 Vorteile von Beckenbodentraining für Frauen und Männer sind:

  • #1 Hilft gegen Inkontinenz
  • #2 Hilft bei Rückenschmerzen
  • #3 Hilft gegen Erektionsstörungen
  • #4 Hilft gegen vorzeitigen Samenerguss
  • #5 Hilft bei Ejakulationsstörungen
  • #6 Intensiviert Orgasmen
  • #7 Verbessert Kontrolle über Regelblutung
  • #8 Hilft gegen Vaginismus
  • #9 Hilft bei der Geburt

Regelmäßiges Beckenbodentraining wird daher nicht nur Frauen, sondern auch Männern empfohlen. Insbesondere im Alter nimmt die Notwendigkeit dafür immer mehr zu.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com