Hodenschmerzen & Rückenschmerzen? 6 Ursachen [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 14. April 2023

Hodenschmerzen alleine sind meist harmlos. Treten sie jedoch in Kombination mit Rückenschmerzen auf, dann kann das auf eine Erkrankung hindeuten.

In diesem Artikel lernst du über die 6 häufigsten Ursachen für Hoden- und Rückenschmerzen. Zudem erfährst du, ab wann ein Arztbesuch sinnvoll ist.

Los geht’s!

#1 Nebenhodenentzündung

Direkt oberhalb der Hoden befinden sich die sogenannten Nebenhoden. Wenn sich diese entzünden, dann ist von einer Nebenhodenentzündung die Rede.

Ärzte sprechen hier auch von einer “Epididymitis”.

Typische Symptome davon sind:

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Rückenschmerzen
  • Blut im Ejakulat
  • Bauchschmerzen
  • Schwellung der Hoden
  • Hodenschmerzen
  • Fieber [1]

Da die Nebenhoden mit zahlreichen weiteren Organen verbunden sind, können die Hodenschmerzen auch in den Rücken strahlen. [2]

Nebenhodenentzündung

Die Hauptursache ist hier meist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Das könnte erklären, warum Männer in den 20er Jahren statistisch am häufigsten davon betroffen sind. [3, 4]

Studien zufolge macht eine Nebenhodenentzündung bei Männern rund 0,7% aller Arztbesuche aus. Bei Kindern ist die Wahrscheinlichkeit mit 0,12% deutlich seltener. [5]

Bei Verdacht solltest du hier sofort den Arzt aufsuchen. Die Behandlung erfolgt meist mittels Antibiotika. In selteneren Fällen kann auch eine Operation notwendig sein.

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine Nebenhodenentzündung kann sowohl Hodenschmerzen als auch Rückenschmerzen verursachen. Ersteres tritt jedoch deutlich häufiger auf, da Rückenschmerzen eher zu den späteren Symptomen zählen.

#2 Hodenkrebs

Rund einer von 250 Männern bekommt rein statistisch Hodenkrebs. Männer zwischen dem 15. und 34. Lebensjahr sollen davon am häufigsten betroffen sein. [6, 7]

Und dennoch gilt es als relativ selten.

Zu den frühen Symptomen gehören hier:

  • Schmerzlose Verhärtung am Hoden
  • Schwellung und Schweregefühl der Hoden
  • Hodenschmerzen [8, 9]

Treten weitere Symptome auf, dann ist das meist ein Anzeichen dafür, dass der Krebs bereits in andere Regionen gestreut hat:

  • Schmerzen im Unterleib
  • Rückenschmerzen
  • Männerbrüste
  • Kurzatmigkeit
  • Schwellung der Beine [10, 11]

Heißt konkret: Sollten die Hoden- und Rückenschmerzen durch Krebs verursacht werden, dann ist das in aller Regel ein Anzeichen eines späteren Stadiums.

Hodenkrebs

Hodenkrebs ist sehr gut behandelbar und sogar fast immer heilbar. Mit einer Überlebensrate von über 95% stehen die Chancen sehr gut. [12]

Selbst wenn der Tumor gestreut hat, dann stehen immer noch eine Strahlen- und Chemotherapie zur Option.

Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser stehen die Chancen. Von daher solltest du hier bei Verdacht sofort den Arzt aufsuchen.

>> 9 Symptome von Hodenkrebs

ZUSAMMENFASSUNG:

Hodenschmerzen in Kombination mit Rückenschmerzen können auf ein späteres Stadium von Hodenkrebs hindeuten. Dieser Tumor ist allerdings relativ selten und zudem in dem meisten Fällen heilbar.

#3 Diabetische Neuropathie

Bei bis zu 50% der Diabetiker kommt es durch die Zuckerkrankheit zu Nervenschäden. Genauer gesagt ist dafür ein erhöhter Blutzuckerspiegel verantwortlich. [13]

In der Theorie können die Nervenschäden auch zu Schmerzen im Hoden und im Rücken führen. Am häufigsten kommen sie jedoch in den Beinen und Füßen vor.

Typische Symptome sind hier:

  • Taubheitsgefühl
  • Krämpfe
  • Rückenschmerzen
  • Schwächegefühl
  • Blähungen
  • Erektionsstörungen [14]

Hodenschmerzen gehören sind hier eher zur Seltenheit.

Es gibt derzeit noch keine Heilung für solche Nervenschäden. [15]

Zur Behandlung wird hier versucht, das Ausbreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Beispielsweise durch eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Zur Reduktion der Schmerzen empfehlen Ärzte meist Schmerzmittel.

ZUSAMMENFASSUNG:

Nervenschäden durch Diabetes können dazu führen, dass es sowohl zu Rücken- als auch Hodenschmerzen kommt. In fast allen Fällen sind die Symptome jedoch zunächst im Fuß spürbar.

#4 Harnwegsinfektion

Wenn sich Bakterien in der Harnröhre ansammeln und sich vermehren, dann kann sie sich entzünden. (“Harnwegsinfektion”).

Teilweise können sich die Bakterien auch bis zur Blase oder den Nieren ausbreiten. Allgemein tritt eine Harnwegsinfektion deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern auf.

Der Grund dafür ist einfach erklärt: Die Harnröhre von Frauen ist kürzer, sodass Bakterien leichter eindringen können.

Häufige Symptome sind hier:

  • Ständiger Harndrang
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Leistenschmerzen
  • Blut im Urin
  • Schüttelfrost & Fieber

Hoden- und Rückenschmerzen treten hier meist nur dann auf, wenn sich die Infektion nach innen ausgebreitet hat.

Harnwegsinfektion

Die Ursache einer solchen Infektion ist meist ungeschützter Geschlechtsverkehr, Diabetes oder Restharn in der Harnröhre. [16]

Zur Behandlung empfehlen Ärzte meist die Einnahme von Antibiotika oder anderen entzündungshemmenden Medikamenten.

Mit dessen Hilfe sollte die Infektion binnen weniger Tagen verschwunden sein. [17]

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine fortgeschrittene Harnwegsinfektion kann zu Schmerzen im Hoden und im Rücken führen. In den meisten Fällen macht sich die Entzündung jedoch bereits zuvor mit anderen Symptomen erkennbar.

#5 Wirbelgleiten

Wenn ein Wirbel aus dem unteren Bereich der Wirbelsäule aus seiner ursprünglichen Position nach vorne gleitet, dann ist von einem “Wirbelgleiten” die Rede.

Mediziner nennen dieses Phänomen auch “Spondylolisthesis”.

Zu erkennen gibt es sich an folgenden Symptomen:

  • Rückenschmerzen
  • Taubheitsgefühl im Gesäß und der Beine
  • Schwächegefühl in den Beinen
  • Steifer Rücken [18]

Wenn der Wirbel Druck auf die Nerven der Wirbelsäule ausübt, dann können die Schmerzen auch in die Hoden und Beine strahlen [19]

Wirbelgleiten

Diese Instabilität der Wirbelsäule wird meist durch monotone Bewegungsabläufe oder eine Muskelschwäche ausgelöst. In Ausnahmefällen können auch Unfälle dafür verantwortlich sein.

Zur Behandlung wird hier meist eine Physiotherapie mit einem entsprechenden Kräftigungstraining empfohlen. [20]

Gegen die Schmerzen können entzündungshemmende Medikamente oder in schweren Fällen auch Injektionen helfen.

ZUSAMMENFASSUNG:

Bei einer instabilen Wirbelsäule kann es zu Wirbelgleiten kommen. In den meisten Fällen verursacht es lediglich Rückenschmerzen. Je nach Ausprägung können aber auch Hodenschmerzen auftreten.

#6 Nierensteine

Nierensteine sind Bestandteile des Urins, die sich auskristallisiert haben. Sie formen sich insbesondere dann, wenn hohe Mengen an Mineralien und Salzen vorhanden sind.

Kleine Nierensteine verursache meist keinerlei Symptome. Werden sie jedoch zu groß, dann können sie den Harnfluss blockieren. [21]

Typische Symptome sind hier:

  • Stechende Rückenschmerzen
  • Blut im Urin
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Ständiger Harndrang
  • Übelkeit und Erbrechen [22]

Unterbauch- und Hodenschmerzen kommen hier nur dann vor, wenn die Schmerzen strahlen.

Nierensteine

Nierensteine treten relativ häufig auf und müssen nur ab einer gewissen Größe behandelt werden. Aber auch Art der Nierensteine spielt hier eine Rolle. [23]

Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad entweder medikamentös oder operativ. [24]

ZUSAMMENFASSUNG:

Nierensteine können ab einer gewissen Größe zu Hoden- und Rückenschmerzen führen. In einem solchen Fall sind aber auch meist noch weitere Symptome erkennbar.

Zusammenfassung

Die 6 häufigsten Ursachen für Hodenschmerzen in Kombination mit Rückenschmerzen sind:

  • #1 Nebenhodenentzündung
  • #2 Hodenkrebs
  • #3 Diabetische Neuropathie
  • #4 Harnwegsinfektion
  • #5 Wirbelgleiten
  • #6 Nierensteine

In Einzelfällen können die Schmerzen am Hoden und dem Rücken auch unterschiedliche Ursachen haben und nur zufällig gemeinsam eintreten.

Wann solltest du zum Arzt gehen?

  • Wenn die Schmerzen dauerhaft sind
  • Wenn die Schmerzen stärker werden
  • Wenn weitere krankhafte Symptome auftreten

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com