Peyronie-Krankheit | Symptome, Behandlung & Bilder [2024]

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Medizinisch geprüft von Dr. med. Alexander Weisz
Zuletzt aktualisiert: 31. Dezember 2020

Eine Verkrümmung des Penis geht meist auf die Peyronie-Krankheit zurück. Aber wie äußert sich diese Krankheit und welche Optionen zur Behandlung gibt es?

In diesem Artikel lernst du über die Symptome, Ursachen und Behandlung einer erworbenen Penisverkrümmung.

Los geht’s!

Symptome

Die Peyronie-Krankheit ist eine Penisverkrümmung, die sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Unter Medizinern ist diese Erkrankung auch unter “Induratio penis plastica” bekannt.

Übersetzt steht die lateinische Bezeichnung für eine “Verhärtung” des Penis.

Genauer gesagt handelt es sich bei der Verhärtung um Narbengewebe. Und da Narbengewebe unelastische Fasern beinhaltet, führt das häufig zu einer Krümmung des Penis.

Anzeichen einer leichten Ausprägung:

Die Peyronie-Krankheit kann aber in unterschiedlicher Stärke ausgeprägt sein. Je nachdem unterscheiden sich auch die Symptome.

  • Leichte Penisverkrümmung

Meist ist der Penis leicht nach oben gebogen (< 15°). Es gibt aber auch Fälle, in denen der Penis zur Seite oder nach unten gekrümmt ist.

In aller Regel ist diese Verkrümmung nur im erigierten Zustand sichtbar. Im schlaffen Zustand sieht der Penis aus wie vor der Erkrankung.

  • Optische Schrumpfung

Aufgrund der Krümmung wirkt der Penis kleiner als zuvor.

>> 9 Gründe warum der Penis schrumpft

Symptome der Peyronie-Krankheit

Anzeichen einer starken Ausprägung:

Nur ein kleiner Bruchteil an Männer ist hiervon betroffen.

  • Erhebliche Penisverkrümmung

Der Penis ist um bis zu 90° gekrümmt und macht einen abnormalen äußeren Eindruck. Teilweise ist dadurch kein Geschlechtsverkehr mehr möglich.

  • Schmerzen

Insbesondere in den ersten Wochen nach Einsetzen der Peyronie-Krankheit kommt es häufig zu Schmerzen bei einer Erektion. Diese können in Ausnahmefällen bis zu 18 Monate anhalten. [1]

Teilweise treten die Schmerzen auch im nicht-erigierten Zustand ein.

  • Erektionsstörungen

Bezeichnet die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder diese halten zu können.

Rund 58% der Männer mit einer Peyronie-Krankheit leiden Studien zufolge an einer erektilen Dysfunktion. [2] Das muss aber nicht zwingend auf die Penisverkrümmung zurückgehen.

  • Schmerzhafte Dauererektion

In seltenen Fällen äußert sich die Entwicklung der Peyronie-Krankheit auch mit einer schmerzhaften Dauererektion (“Priapismus”).

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es zu Verletzungen im Penis kam, wodurch der Blutabfluss gestört wurde. Hier ist eine sofortige Behandlung notwendig.

In aller Regel setzen die Symptome eher schleichend ein. Nur in wenigen Fällen kommt es zu einer plötzlichen Penisverkrümmung.

Bilder der Peyronie-Krankheit:

Die nachfolgenden Bilder zeigen reale Entwicklungen der Erkrankung und sind daher nur für Menschen über 18 Jahren geeignet:

ZUSAMMENFASSUNG:

Die Symptome der Peyronie-Krankheit äußern sich in einer Krümmung des Penis, welche zu Schmerzen und Erektionsstörungen führen können. Teilweise ist der Penis um bis zu 90° gebogen.

Häufigkeit

In einer Studie an 8.000 Männern zwischen 30-80 Jahren wurde die Häufigkeit der Peyronie-Krankheit untersucht.

Das Ergebnis? 3,2% der Männer waren betroffen. Nur bei rund 1% der Betroffenen waren die Auswirkungen schmerzhaft. [3]

Da sehr viele Männer einen Arztbesuch scheuen, wurde im Jahr 2016 eine weitere Umfrage an 7.700 Männern durchgeführt.

0,7% der Männer litten laut der Analyse der Ergebnisse definitiv an der Peyronie-Krankheit. Bei durchschnittlich 11% wurde die Erkrankung vermutet. [4]

Hier sind die Daten je nach Altersgruppe dargestellt:

Häufigkeit der Peyronie-Krankheit

Dieses Bild darf verwendet werden. Einfach zum Artikel zurück linken. [5]

Unter dem 40. Lebensjahr ist eine Penisverkrümmung relativ selten. Die meisten Fälle sollen zwischen dem 40.-70. Lebensjahr eintreten. [6]

ZUSAMMENFASSUNG:

Rund jeder 30. Mann ist von der Peyronie-Krankheit betroffen. Die meisten wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung, da sie den Besuch beim Urologen scheuen.

Ursachen

Die Penisverkrümmung wird durch eine Verhärtung am Penis durch Narbengewebe ausgelöst.

Das unelastische Narbengewebe kann sich bei einer Erektion weniger gut ausdehnen, sodass sich der Penis verbiegt. Die betroffene Stelle ist auch meist fühlbar.

Ursache der Peyronie-Krankheit

Die genaue Ursache hinter dieser Vernarbung ist aber noch nicht vollends erforscht. [7]

Es gibt derzeit jedoch 3 verschiedene Theorie:

  • Mikroverletzungen

Durch Unfälle, Verletzungen im Sport oder durch verschiedenste Sexpraktiken kann es zu Mikroverletzungen im Penis kommen. [8]

Je mehr dieser Mikroverletzungen sich anhäufen, desto mehr Narbengewebe sammelt sich an.

  • Gene

Es wird derzeit nicht ausgeschlossen, dass es auch mit den Genen einen Zusammenhang geben könnte. [9]

  • Erkrankung

Eventuell könnten auch andere zugrundeliegende Erkrankungen dafür verantwortlich sein.

Es wurden jedoch bereits mehrere Risikofaktoren herausgefunden, welche das Eintreten der Peyronie-Krankheit wahrscheinlicher machen:

  • Alter: Je älter, desto wahrscheinlicher ist der Eintritt der Krankheit.
  • Rauchen: Der Konsum von Zigaretten erhöht die Wahrscheinlichkeit.
  • Gene: Wenn Familienmitglieder betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls erhöht.
  • Bindegewebserkrankung: Männer mit weiteren Erkrankungen am Bindegewebe sind besonders häufig betroffen. [10]

ZUSAMMENFASSUNG:

Die genau Ursache der Peyronie-Krankheit ist noch nicht vollends geklärt. Die Penisverkrümmung wird jedoch durch die Anhäufung von Narbengewebe ausgelöst.

Behandlung

In den seltensten Fällen (13%) geht die Peyronie-Krankheit von alleine weg. [11] In aller Regel bleibt die Penisverkrümmung dauerhaft oder wird mit der Zeit noch schlimmer.

Eine Behandlung ist aber nicht immer notwendig.

Denn wenn die Auswirkungen ausschließlich optischer Natur sind und keine funktionellen Störungen oder Schmerzen eintreten, dann ist es lediglich eine “Schönheitsfrage”.

In allen Fällen wird zur Vorsorge der Besuch beim Urologen empfohlen. Insbesondere zu Beginn der Verkrümmung. Denn dort stehen die Heilungschancen am besten. [12]

  • Arztbesuch

Hierzu wird der Arzt dich in der Regel zunächst nach etwaigen Verletzungen oder Unfällen befragen.

Anschließend tastet er die betroffene Stelle ab, um den Ort und die Menge des Narbengewebes einschätzen zu können.

Sollte er sich für eine Ultraschalluntersuchung entscheiden, dann wird hierfür meist ein Medikament in den Penis injiziert, damit er während der Untersuchung erigiert bleibt.

Teilweise wirst du auch gebeten, Bilder von verschiedenen Winkeln von deinem erigierten Penis zu machen, damit er die Ausprägung der Peyronie-Krankheit besser beurteilen kann.

In seltenen Fällen entnimmt er auch ein kleines Stück Gewebe, um es im Labor untersuchen zu können.

  • Medikamente

In Studien wurde bereits die Auswirkung verschiedenster Medikamente bei oraler Einnahme getestet. Bis heute war jedoch kein Wirkstoff effektiver als ein Placebo. [13, 14]

Anders sieht es mit Injektionen aus. Also wenn der Wirkstoff direkt per Spritze in den Penis injiziert wird. Hier kam es teilweise zu Verbesserungen. [15]

Und dennoch wird diese Art der Therapie nur in seltenen Fällen empfohlen.

Behandlung der Peyronie-Krankheit
  • Mechanische Hilfsmittel

Sowohl die Anwendung von Penis-Pumpen als auch von Penis-Extendern konnten in Studien bereits mehrfach eine Begradigung erreichen.

Vakuum-Pumpen scheinen allerdings weniger effektiv als Penis-Strecker zu sein.

In einer Studie an 31 Patienten mit der Peyronie-Krankheit kam es bei 60% der Teilnehmer durch die Verwendung einer Penispumpe zu einer Verbesserung um 5-25°. [16]

Aber nur die Hälfte der Patienten war mit dem Ergebnis zufrieden.

Bei Penis-Extendern war das Ergebnis deutlich besser: Hier wurde der Neigungswinkel nach 6-monatiger Anwendung teilweise um mehr als 50% reduziert. [17]

Gleichzeitig nahm die Penislänge um durchschnittlich 2 cm zu und der Penisumfang um zwischen 0,5-1 cm. [18]

Für tiefere Information empfehle ich diesen Artikel:

>> Penis-Extender | Arten, Wirksamkeit & Kosten

  • Operation

Generell wird ein operativer Eingriff bei einer Peyronie-Krankheit nur dann empfohlen, wenn es zu Störungen der Sexualfunktion kommt. Die Gründe?

  • Es gibt keine Erfolgsgarantie.
  • Das Risiko von Komplikationen ist hoch.
  • Es verkürzt häufig den Penis.
  • Bei rund 30% der Männer kehrt die Verkrümmung zurück. [19]

Die obigen Faktoren erklären, warum nur 3 von 4 Patienten mit dem Ergebnis einer solchen Operation zufrieden sind. [20]

In fast allen Fällen wird der Arzt vor dem Eingriff eine Wartezeit von etwa 1-2 Jahren empfehlen. Denn erst wenn sich die Ausbreitung stabilisiert hat, ist ein Eingriff sinnvoll.

Anschließend gibt es drei verschiedene Operationsmethoden:

  • A) Einseitige Verkürzung

Um der Krümmung entgegenzuwirken, kann auf der gegenüberliegenden Seite ein Stück des Gewebes entfernt werden.

Das Risiko dieser Operationsmethodik ist mit Abstand am geringsten. Dafür ist der Penis anschließend etwas kürzer.

Operation der Peyronie-Krankheit
  • B) Einseitige Verlängerung

An der Stelle der Penisverkrümmung wird das Narbengewebe entfernt und durch zusätzliches Gewebe aufgestockt.

Das Risiko dieser Operation ist deutlich erhöht und wird daher nur bei einer starken Ausprägung der Peyronie-Krankheit empfohlen.

  • C) Penisprothese

Wenn gleichzeitig schwere Erektionsstörungen vorliegen, dann kann das Einsetzen einer Penisprothese sinnvoll sein.

Dadurch wird er nicht nur begradigt, sondern es kann auch manuell eine Erektion erzeugt werden.

ZUSAMMENFASSUNG:

Zur Behandlung wird zunächst ein Besuch beim Arzt empfohlen. In vielen Fällen ist keine Therapie notwendig. Vereinzelt kann jedoch die Anwendung mechanischer Hilfsmittel oder eine Operation notwendig sein.

Zusammenfassung

“Peyronie-Krankheit” ist der Name einer Erkrankung am Penis. Durch die Vernarbung des Gewebes kommt es hier zu einer Penisverkrümmung.

In aller Regel äußert sich die Erkrankung zuallererst mit der Krümmung. Vereinzelt wird die Krankheit aber auch mit Erektionsstörungen und Schmerzen begleitet.

Rund 3% der Männer sollen davon betroffen sein. Die Dunkelziffer wird aber auf bis zu 10% geschätzt.

Die genaue Ursache hinter der Ansammlung des Narbengewebes ist noch nicht vollends erforscht. Derzeit wird vermutet, dass es auf Verletzungen, die Gene oder andere Krankheiten zurückgeht.

Ein Großteil der Patienten mit einer Peyronie-Krankheit muss nicht behandelt werden, da die Symptome ausschließlich optischer Natur sind.

Sofern die Sexualfunktion jedoch beeinträchtigt wird, können Injektionen, mechanische Hilfsmittel oder gar eine Operation sinnvoll sein.

Da die Penisverkrümmung bei jedem Mann individuell ausgeprägt ist, wird in allen Fällen zu einem Besuch beim Urologen geraten.

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Über den Autor

Hi, ich bin Chris. Ich habe meinen Master in Ernährungswissenschaften gemacht. Mit Mitte 20 hatte ich für ganze 2 Jahre mit Potenzproblemen zu kämpfen... bis ich nach unzähligen Arztbesuchen und Selbstexperimenten endlich herausfand, was wirklich hilft. Hier teile ich alles, was ich gelernt habe.

Über den medizinischen Prüfer

Medizinischer Prüfer

Dr. med. Alexander Weisz ist ein Arzt in Ruhestand aus dem Raum Ulm. Durch seine über 35 Jahre Erfahrung als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis verfügt Dr. med. Weisz über fundiertes Wissen rund um die Allgemeinmedizin, Biochemie und Medikations-Therapie-Management. Er prüft ehrenamtlich alle Inhalte, die von Chris Corsen übergeben werden auf ihre medizinische Korrektheit und Aktualität.

Chris Corsen von Potenz-Tipps.de hat 5,00 von 5 Sternen 7 Bewertungen auf ProvenExpert.com